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Diabetes Ohne Zucker schmeckt es besser

Der heutige Weltdiabetes-Tag steht unter dem Motto "Augen auf den Diabetes"

Von Verena Schitnig 13.11.2016, 23:01

Magdeburg l Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes. Die im Volksmund als „Zuckerkrankheit“ bezeichnete Stoffwechselstörung betrifft nicht nur die fehlerhafte Zuckeraufnahme und -verwertung, sondern steht im Verdacht Herzkrankheiten, Demenz und sogar Alzheimer zu fördern. Dabei kommt die Krankheit schleichend, über Jahre fast symptomlos daher, so dass rund zwei Millionen Menschen mit ihr leben, ohne es zu wissen.

Etwa 300 000 Menschen in Deutschland leiden unter dem Diabetes-Typ 1, eine Autoimmunerkrankung, die bereits im Kindesalter auftreten kann. Die Zellen in der Bauchspeicheldrüse werden durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört und sind nicht mehr in der Lage, Insulin zu produzieren. Ein lebenslanges Spritzen des Hormons ist die Folge. Davon zu unterscheiden sind jene Diabetesformen, die süß daherkommen und mit dem Schokokuchen mitgeliefert werden: Schwangerschafts- und Typ 2-Diabetes. „Übergewicht und ungesunde Ernährung sind die Hauptursachen für eine Schwangerschaftsdiabetes“, sagt Anja Danneberg von der Landesvereinigung für Gesundheit anlässlich des heutigen Weltdiabetestages. Ähnlich ist es bei Diabetes-Typ 2: Als Folge von Übergewicht, falscher Ernährung und mangelnder Bewegung erkranken rund 270 000 Menschen ab 55 Jahren jährlich an der „Zuckerkrankheit“.

Bei einem Diabetes-Typ 2 muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr von dem Hormon Insulin produzieren, damit der Zucker aus dem Blut in das Gewebe aufgenommen werden kann. Macht sie das viele Jahre hinweg, erschöpft sie sich und stellt die Überproduktion des Insulins ein. Den Zellen ist die Hormonmenge zu wenig und sie reagieren nicht mehr darauf. Der Zucker wird aus dem Blut nicht mehr aufgenommen.

Die Krankheit ist heimtückisch, weil sie oft lange unerkannt bleibt. Die Symptome sind unspezifisch, oft individuell unterschiedlich. Patienten klagen über Müdigkeit, häufigen Harndrang und Durst. Aufgrund von Durchblutungsstörungen können außerdem Wadenkrämpfe und Sehstörungen vorkommen. Die geschädigten Blutgefäße in der Netzhaut der Augen können sogar zur Erblindung des Patienten führen. Bei etwa jedem zweiten Diabetiker-Patienten sind auch die Nervenzellen gestört – die Beine und Hände kribbeln oder werden als „taub“ empfunden.

Ob ein Diabetes vorliegt, kann der Arzt durch einen Nüchtern-Blutzuckertest ermitteln. Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung gibt ≥ 126 mg/dl (≥ 7,0 mmol/l) als Grenzwert an. Normalgewicht, mindestens fünf Stunden Sport pro Woche und eine vollwertige Ernährung mit viel Gemüse und Kohlenhydraten mit einem hohen Vollkornanteil senken laut dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung das Risiko für Diabetes deutlich.

Auf der Internetseite des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung www.drs.dife.de können Sie Ihr eigenes Diabetes-Risiko kostenlos testen.