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Ernährung Zum Superfood gibt es heimische Alternativen

Goji, Granatapfel, Acai und Chiasamen - dieses und anderes exotische Obst und Gemüse wird oft Superfood genannt. Doch weshalb eigentlich?

Von Dr. Carl Meißner* 01.11.2019, 23:01

Magdeburg l Geht es um gesunde Ernährung, ist oft von Superfood die Rede. Damit sind Lebensmittel – vor allem exotisches Obst und Gemüse – gemeint, die aufgrund ihres enormen Nährstoffgehaltes fit und gesund machen sollen. Goji, Granatapfel, Acai und Chiasamen zum Beispiel enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe.

Zu den importierten exotischen Superfood-Produkten gibt es jedoch gute heimische Alternativen: statt Chia nutzen Sie Leinsamen, statt Goji schwarze Johannisbeeren und statt Acai-Beeren Heidelbeeren. Die hiesigen Produkte sind meist kostengünstiger und haben weniger Risiko durch eventuelle chemische Belastungen beim Transport aus dem Ausland. Ein echtes Superfood sind auch Gurken, die zu den Kürbisgewächsen gehören. Es gibt sie in vielen verschiedenen Sorten, der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt hat sie gar zum Gemüse 2019 ernannt. Man unterscheidet zwischen großen Salat- und kleinen Einlegegurken. Beide bestehen hauptsächlich aus Wasser.

Die Gurke enthält insbesondere B-Vitamine, aber auch Vitamin C und E. Zudem ist sie relativ reich an den Mineralstoffen Zink, Eisen, Magnesium und Kalium. Gleichzeitig sind sie richtige Schlankmacher, weil sie wenig Kalorien haben. Die wichtigen Mineralstoffe konzentrieren sich in und direkt unter der Schale. Man sollte sie deshalb nicht schälen, sondern lediglich gründlich waschen. Gurkensaft enthält den Wirkstoff Cucurbitacin, der die Durchblutung der Haut fördert und deswegen auch in der Kosmetik Verwendung findet.

Als Maske versorgen Schale und Scheiben trockene Haut mit Feuchtigkeit. Bei Schwellungen oder Sonnenbrand kann die Gurke so für eine Linderung sorgen. Die Gurke kann sogar Mundgeruch bekämpfen. Dafür müssen Sie einfach eine Scheibe mit der Zunge ca. eine Minute an den Gaumen pressen. Dann töten Enzyme der Gurke geruchsbildende Bakterien ab.

* Dr. Carl Meißner (36) ist Chirurg und Ernährungsexperte. Als Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Magdeburg leitet er den Bereich Ernährungsmedizin.