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Gesundheit Viel mehr als nur Vergesslichkeit

Bei der Vortragsreihe "Medizinischer Sonntag" in Magdeburg ging es um das Thema Demenz.

Von Uwe Seidenfaden 24.04.2017, 01:01

Magdeburg l Wer wünschte sich nicht ein langes Leben, um auch die Enkel und Urenkel aufwachsen zu sehen? Die gute Nachricht der Statistiker ist, dass die Lebenserwartung der Bundesbürger zunimmt. Allerdings wächst nach dem Eintritt ins Rentenalter im steigenden Maße auch die Zahl der Menschen, die unter dem Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten leiden. Beeinträchtigt der Abbau sogenannter kognitiver Leistungen die Bewältigung des alltäglichen Lebens, sprechen Mediziner von Demenz. Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, von denen die häufigste Form die Alzheimer-Demenz ist.

Welche Symptome können darauf hinweisen? Was unterscheidet die Alzheimer-Demenz von anderen, in der Öffentlichkeit weniger bekannten Demenz-Formen? Welche medikamentösen Therapien gibt es und welche sind aktuell in der Entwicklung? Und was kann jeder selbst tun, um möglichst lange fit im Kopf zu bleiben? Auf all diese Fragen gingen die beiden Fachärzte, Dr. Daniel Bittner von der Universitätsklinik für Neurologie und Wenzel Glanz vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, während ihrer Vorträge ein.

Die Suche nach verlegten Gegenständen in der Wohnung oder dem eigenen Auto auf dem Parkplatz ist noch kein hinreichender Grund, gleich an eine Demenz zu denken. Anders sieht es aus, wenn zusätzlich weitere Probleme auftreten, z.B. bei Orientierungsstörungen im Wohnviertel, bei einem zunehmend gestörten Sprachfluss, bei Interessenverlusten, unerklärlichen Stimmungs- und Verhaltensänderungen oder dem Nachlassen der Geruchs- und Geschmackssinne. Auf solche Auffälligkeiten sollte der Hausarzt hingewiesen werden. Der Arzt kann dann neuropsychologische Tests und andere Untersuchungen veranlassen. Ziel ist es, möglichst frühzeitig den Grund für die Veränderungen herauszufinden. Das können unter Umständen auch Vitamin-Mangelerscheinungen, hormonelle Veränderungen oder erhöhter Hirndruck (Hydrozephalus) sein – Probleme, die vergleichsweise gut zu behandeln sind. Die Fachärzte informierten auch über Besonderheiten anderer Demenz-Erkrankungen. Heilen lassen sich auch diese Demenz-Formen nicht, aber symptomatisch behandeln. Bei der sogenannten vaskulären Demenz bedeutet das insbesondere die Risikofaktoren zu reduzieren (u.a. Bluthochdruck).

Die Vorträge können im Internet nachgelesen werden.