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Bundesamt für Strahlenschutz Studie: Kein Krebsrisiko durch Handys

17.06.2008, 05:00

Berlin. Für das Telefonieren mit dem Handy gibt es nach einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz bei Erwachsenen keine Hinweise auf ein Krebsrisiko. Auch durch schnurlose Telefone oder eine Basisstation nach DECT-Standard in der Nähe des Bettes steige das Risiko für Hirntumore nicht, ergab die Untersuchung, die der Deutschen Presse-Agentur dpa gestern vorlag.

Ein Zusammenhang zwischen den Geräten und Kopfschmerzen oder Schlafstörungen sei bei Erwachsenen ebenfalls nicht beobachtet worden. Allerdings war die Studie nur auf weniger als zehn Jahre angelegt. Mögliche langfristige Risiken, vor allem für Kinder, seien nicht abschließend geklärt.

Die Indizien hätten sich verdichtet, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Wirkung elektromagnetischer Felder und Schlafstörungen oder Kopfschmerzen bestehe, heißt es in der Studie. Die Frage, ob das Gesundheitsrisiko über längere Zeit für Kinder höher als für Erwachsene sei, konnte aber nicht abschließend beantwortet werden. Deshalb seien weitere Studien über die Langzeitwirkungen solcher Geräte notwendig, insbesondere bei Kindern, die mit dem Handy groß geworden seien oder noch groß würden, heißt es in der Studie. Diese Unsicherheiten legten weiter einen " vorsichtigen Umgang mit drahtlosen Kommunikationstechniken " nahe.

Die Experten analysierten in mehr als 50 Forschungsprojekten des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms seit 2002 biologische Auswirkungen der Nutzung von Handys und schnurlosen Telefonen. Dabei ging es um mögliche akute und chronische Wirkungen. Im Einzelfall wurden Veränderungen der Genaktivität beobachtet, also von Zellprozessen zur Umsetzung genetischer Programme. Dies stelle aber die Gesamtbeurteilung nicht infrage, heißt es in der Untersuchung.

Ausgangspunkt der Studie waren Hinweise auf mögliche biologische Auswirkungen bereits unterhalb der Mobilfunk-Grenzwerte. Zudem habe es aus Untersuchungen vereinzelt Hinweise auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch Mobilfunk in der Bevölkerung gegeben. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ( SPD ) will die Untersuchungsergebnisse der neuen Studie an diesem Dienstag vorstellen.( dpa ).