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Mediziner und Zentren im Test Vor dem Sport-Check über die Untersuchung informieren

10.02.2006, 05:00

Berlin - Wer kann es besser – niedergelassene Sportärzte oder sportmedizinische Zentren ? Die Stiftung Warentest hat vier sportmedizinische Untersuchungszentren und neun niedergelassene Sportmediziner getestet. Eine " sehr gute " Untersuchung boten nur die Zentren in Hamburg und München. Die Ergebnisse sind in der Februarausgabe der Zeitschrift " test " veröffentlicht.

Um das Risiko von Sport kalkulierbar zu machen, sollte jeder seinen Gesundheitsstatus kennen, vor allem wenn er älter als 35 Jahre ist und längere Zeit keinen Sport gemacht hat. Eventuell unerkannte Schäden können bei körperlicher Belastung nämlich gefährlich werden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Herzrhythmusstörungen oder zum Herzinfarkt kommen. Durch eine ärztliche Untersuchung vor Beginn des Trainings können solche Risiken weitgehend ausgeschlossen werden.

Die Stiftung Warentest wollte wissen, ob der Sportmediziner um die Ecke genau so gut ist wie das große spezialisierte Zentrum und schickte drei Testpersonen auf die Reise. Sie meldeten sich bei niedergelassenen Ärzten in Osnabrück an – Allgemeinmedizinern, Internisten, Orthopäden und Chirurgen mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin. Außerdem suchten sie sportmedizinische Untersuchungszentren in Hamburg, Berlin, Köln und München auf. Die gehören zu einer Reihe von Zentren, die der Deutsche Sportbund zur Betreuung von Leistungssportlern lizenziert hat. Sie bieten ihre Dienste aber auch Freizeitsportlern an. Die Zentren erhalten ihre Lizenz erst nach einer fachlichen Prüfung.

Die Erwartungen der Prüfer an die Sportmediziner : Nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung und einer Belastungsuntersuchung sollten sie die Testpersonen – orientiert an den Untersuchungsergebnissen – umfangreich gesundheitlich und sportlich beraten.

Die Spitzenplätze belegen das Institut für Sport- und Bewegungsmedizin in Hamburg und die Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin in München mit " sehr guten " sportmedizinischen Untersuchungen – bei Preisen bis rund 970 Euro in Hamburg und 240 Euro in München. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das " gute " Zentrum für Sportmedizin in Berlin mit Preisen von rund 100 bis 210 Euro.

Die niedergelassenen Sportärzte stellten nur einen Sieger – ein Allgemeinmediziner punktete mit " gut ". Hier kosteten die Untersuchungen bis zu 350 Euro. Die Zusatzbezeichnung Sportmedizin ist offenbar keine Garantie für Qualität, wie die " befriedigenden " bis " mangelhaften " Testergebnisse zeigen. Wer zur sportmedizinischen Untersuchung in eine Arztpraxis geht, muss zudem damit rechnen, dass dort das jeweilige Fachgebiet im Vordergrund steht und meist nur ein Teil des Checks stattfi ndet.

Wer sich für eine sportärztliche Untersuchung interessiert, sollte sich vor der Terminvereinbarung zunächst telefonisch informieren. Bei der Untersuchung sollte man dem Arzt mitteilen, was man von der Untersuchung erwartet. Außerdem sollte man um eine genaue Erläuterung der Ergebnisse bitten.

www. stiftung-warentest. de