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Arbeitsalltag Häufiger Haltungswechsel erleichtert die Schreibtischarbeit

Von Nicole in der Beek 12.01.2006, 09:06

Offenbach - Der Schreibtisch quillt über. Ein Ende der Arbeit ist nicht absehbar. Doch Rücken und Augen schmerzen schon jetzt. Nicht selten begünstigt eine unvorteilhafte Einrichtung des Arbeitsplatzes die körperlichen Beschwerden. Doch wie sieht der perfekte Schreibtisch aus ?

"Wichtig ist, sich vor dem Einrichten genau zu überlegen, was man am Schreibtisch für Arbeiten verrichten wird ", sagt Regine Rundnagel, Vorstandsmitglied bei der Gesellschaft Arbeit und Ergonomie, die den Internetdienst www. ergo- online. de betreibt. Was ist meine Aufgabe ? Wie viel Platz brauche ich ? Wird der Arbeitsplatz auch von anderen genutzt ? Ist ein Telefon in Reichweite zwingend ? Das sind nur einige der vorab zu klärenden Fragen.

Wird der Schreibtisch von mehreren genutzt, ist ein höhenverstellbares Modell ideal ( Höhe : mindestens 68 bis 76 Zentimeter ). " Die Unterarme sollten zur Tastaturbedienung flach auf dem Arbeitstisch liegen können ", sagt Rundnagel. Die Schultern sind entspannt und müssen nicht hochgezogen werden.

Papierkorb und PC-Tower sind oft unterm Schreibtisch versteckt. Schränken sie die Beinfreiheit ein, begünstigt das verkrampfte Arbeitshaltungen ; bei stundenlangem eingeengtem Sitzen drohen Durchblutungsstörungen, warnen die Fachleute der Gesellschaft Arbeit und Ergonomie.

Egal für welche Arbeiten der Schreibtisch genutzt wird, die refl exionsarme Arbeitsfl äche sollte mindestens 160 mal 80 Zentimeter messen. " Die tatsächlich nötige Größe ist abhängig von der Arbeitsaufgabe, der Bautiefe des Bildschirms und dem Sehabstand dazu ", erklärt die Expertin. Im Idealfall steht der Bildschirm 60 bis 90 Zentimeter vom Auge entfernt.

Ein unergonomischer Stuhl kann nicht nur die Rückenmuskulatur malträtieren. Wer lange mit krummen Rücken eingesunken sitzt, behindert auch Atmung und Verdauung. Vorzeitige Ermüdung kann die Folge sein. " Neben der richtigen Möbelauswahl ist Bewegung wichtig, mahnt Rundnagel. Ein häufi ger Haltungswechsel ist vorteilhaft. Der Tipp : Einige Akten oder den Drucker nicht in Griffnähe positionieren. Stehen sie etwas entfernt, erzwingt das regelmäßige Bewegung.

Auch der Stuhl sollte für Bewegung sorgen. Das ideale Möbel macht dynamisches Sitzen möglich : Man kann sich bequem nach hinten lehnen, strecken, nach vorne beugen, aufrecht sitzen und sich drehend nach links oder rechts bewegen. Die Wirbelsäule ist dabei stets abgestützt.

Gut geeignet ist der Expertin zufolge eine mindestens bis unter die Schulterblätter reichende, neigbare Rückenlehne, deren Bewegungswiderstand sich individuell regulieren lässt. Die Stuhlhöhe sollte stufenlos von 42 bis 53 Zentimeter verstellbar sein.

In der richtigen Position bilden die auf dem Arbeitstisch liegenden Unterarme einen rechten Winkel zum Oberarm. Die Füße stehen vollständig auf dem Boden ; Ober- und Unterschenkel ergeben ebenfalls mindestens einen rechten Winkel.

" Man sollte aus der Hüfte heraus aufrecht sitzen und nicht in den Rundrücken verfallen, auch nicht ins Hohlkreuz ", sagt Rundnagel. Sitzbälle seien zwar gut zur Abwechslung, aber kein dauerhafter Ersatz. Hier fehlen die Rückenlehne und ein sicherer Stand.

Die beste Haltung nützt nichts, wenn die Augen versagen. Hier ist die richtige Beleuchtung gefragt. Um die Augen zu schonen, gilt es, Blendungen zu verhindern und Schummerlicht zu meiden. " Der Kontrast im Raum muss ausgeglichen sein ", sagt Rundnagel und rät, den Schreibtisch parallel zum Fenster aufzustellen. Wird ein Bildschirm genutzt, darf hinter ihm nichts wesentlich Helleres stehen. Ansonsten werden die Augen übermäßig belastet.