1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Helfende Proteine werden schock gefrostet

Plasma-Spende Helfende Proteine werden schock gefrostet

60 Plasmaspenden jährlich sind zulässig. Untersuchungen und Etikettierung verhindern Krankheitsübertragung von Spendern auf Empfänger.

Von Bianca Oldekamp 07.03.2018, 00:01

Magdeburg l In Deutschland wurden 2016 laut zuständigem Paul-Ehrlich-Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel 2.552.786 Plasmaspenden registriert.

Was ist Blutplasma?
Blut besteht zu 45 Prozent aus festen Bestandteilen, zu denen rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen gehören. Der restliche Bestandteil des Blutes wird Plasma genannt. Das Blutplasma enthält 92 Prozent Wasser, in dem Proteine, Transport- und Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Hormone und Vitamine gelöst sind.

Bei welchen Erkrankungen hilft Blutplasma?
Aus dem Proteinanteil der gespendeten Plasmen werden verschiedene Produkte gewonnen. Albumin, Gerinnungsfaktoren und Immunglobuline. Albumin wird unter anderem zur Behandlung von schweren Verbrennungen und Blutvergiftungen genutzt. Die Gerinnungsfaktoren helfen beispielsweise bei der Bluterkrankheit und inneren Blutungen. Immunglobuline helfen Patienten mit Immundefekten.

Wer darf Plasma-Spenden?
Voraussetzungen für eine Plasmaspende in Deutschland ist die Volljährigkeit und ein Körpergewicht zwischen 50 und 130 Kilogramm. Zudem dürfen Plasmaspender in den sechs Monaten vor einer Spende kein Tattoo oder Piercing bekommen haben, operiert worden sein oder eine Magen-Darm-Spiegelung gehabt haben. Spender müssen gesund sein.

Wie oft kann Plasma gespendet werden?
In Deutschland sind pro Person bis zu 60 Plasmaspenden im Jahr möglich.

Was passiert vor der ersten Spende?
Vor der ersten Spende wird überprüft, ob ein potenzieller Spender überhaupt spenden darf. Das geschieht mittels einer Blutprobe, die im Labor untersucht wird. Diese Blutuntersuchung wird bei aktiven Spendern in regelmäßigen Abständen wiederholt.

Wie sollten Spender sich ernähren?
Direkt vor der Spende ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und noch etwas zu essen. Insgesamt sollten Spender darauf achten, generell genug Eiweiß zu essen.

Wie läuft eine Spende ab ?
Bevor es mit der Plasmaspende losgeht, müssen die Spender einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Zudem werden Vitalwerte wie Blutdruck, Puls und die Temparatur bestimmt und ihr Eisenwert gemessen. Während die Vene ihres rechten oder linken Arms mit der Plasmapheresemaschine verbunden ist, in dieser mittels einer Zentrifuge die Blutkörperchen vom Blutplasma getrennt. Das Plasma wird gesammelt und das entnommene Blut dem Körper wieder zugeführt.

Wie wird das Plasma nach der Spende verarbeitet?
Das gewonnene Plasma wird im Spendezentrum zunächst eingefroren, später in diesem Zustand an den Verarbeitungsort transportiert und erst nach mindestens zwei Testergebnissen aufgetaut und verarbeitet. Dafür werden viele Plasmen zusammengebracht und die einzelnen Bestandteile (Albumin, Gerinnungsfaktoren und Immunglobuline) aus den im Plasma enthaltenen Proteinen extrahiert, um aus diesen verschiedene Medikamente herzustellen.

Wie wird sichergestellt, dass  Spender keine Krankheiten übertragen?
Noch bevor das gespendete Plasma in den Kühlkammern der Plasmazentren eingelagert wird, wird eine Probe an ein Labor geschickt und auf Infektionsmarker wie HIV oder Hepatitis getestet. Durch entsprechende Etikettierung können die Spenden auch nach Monaten noch zugeordnet werden.