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Radfahren Mehr Fahrradunfälle im Herbst

Die Unfallchirurgien in Sachsen-Anhalts Kliniken haben im Herbst mehr Radfahrer zu verarzten. Das liegt vor allem an der Witterung.

Von Elisa Sowieja 11.11.2017, 02:31

Magdeburg l Gebrochene Ellenbogen und Handgelenke, Prellungen, Platzwunden am Kopf – mit solchen Verletzungen schlagen dieser Tage häufig Radler im Krankenhaus auf. In den Herbstmonaten landen im Magdeburger Universitätsklinikum spürbar mehr Verletzte nach Fahrradunfällen als in den anderen Jahreszeiten, berichtet Unfallchirurgie-Chef Professor Felix Walcher. Im Ameos-Klinikum Schönebeck und in der Helios-Klinik Jerichower Land in Burg registriert man ebenfalls eine Häufung.

Der Leiter der Burger Unfallchirurgie Dr. Jens Tylkoski erklärt, wie die meisten Unfälle zustandekommen: „Teilweise rutschen Radfahrer auf nassen Straßen und Laub aus. Teils werden sie aber auch von Auto- und Lkw-Fahrern übersehen, wenn es dunkel, neblig und verregnet ist.“

Neben Brüchen, Prellungen und Schürfwunden gibt es den Ärzten zufolge ab und zu auch schwere Verletzungen, zum Beispiel innere Blutungen, wenn sich der Lenker in den Bauch gebohrt hat, oder schwere Blutungen im Gehirn, wenn jemand ohne Helm gestürzt ist. Walcher vom Uniklinikum appelliert daher: „Man sollte keinen Meter ohne Helm fahren.“

Unter den Verletzen, die im Krankenhaus landen, sind oft ältere Menschen, berichten die Kliniken. „Mit dem Alter nimmt die Reaktionszeit ab“, erklärt Dr. Michael Erler, Chef der Schönebecker Unfallchirurgie. Außerdem seien ihre Knochen poröser als bei jungen Menschen.

Aber auch Kinder, die mit dem Rad gestürzt sind, gehören häufig zu seinen Patienten. Sie würden zu wenig auf die Straße und den Verkehr achten, erklärt er. Wer unsicher beim Fahren im Herbst ist, dem empfiehlt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen-Anhalt Winterreifen fürs Fahrrad, die haben mehr Profil. „Außerdem sollte jeder seine Beleuchtung kontrollieren“, sagt Vorsitzender Martin Hoffmann. Pflicht sind ein funktionierendes Vorder- und Rücklicht jeweils mit Reflektor sowie Reflektoren an Speichen und Pedalen.

Doch nicht nur die Radfahrer selbst können etwas für ihre Sicherheit tun. Hoffmann: „Wir wünschen uns von den Kommunen, dass sie wenigstens auf den Hauptrouten regelmäßiger und intensiver das Laub entfernen.“