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Grillen So lässt's sich besser grillen

Die richtige Technik, das beste Fleisch oder der passende Grill – das empfehlen die Profis.

11.05.2018, 23:01

Magdeburg l Hygiene ist auch beim Grillen das A & O: Um Keimübertragung zu verhindern, für rohes und gegartes Fleisch verschiedenes Besteck verwenden. Hände, Geräte, Flächen, die mit Rohem oder verwendeten Marinaden in Kontakt waren, mit heißem Wasser und Spülmittel säubern. In der Hitze auf alles mit rohen Eiern verzichten – es sei denn, es gibt vor Ort eine verlässliche Kühlmöglichkeit. Ebenfalls das Grillgut nicht mit Bier ablöschen. Denn so wird Asche aufgewirbelt, die sich darauf absetzt. Verbrannte Stellen sollten großzügig abgeschnitten werden. Sie enthalten gesundheitsgefährdende Stoffe.
Ein Bio-Hähnchen kostet oft das Dreifache vom herkömmlichen beim Discounter. Trotzdem: „Wer es sich leisten kann, sollte hin und wieder bio wählen“, so Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale. Bei konventionellem Fleisch rät er, auf die Siegel „Mehr Tierschutz“ und „Neuland“ zu achten. Generell gilt: „Achten Sie auf die Farbe des Fleisches. Frisches Schweinefleisch ist rosa, Rind dunkelrot und Hähnchen fleischfarben.“ Tabu sind gräuliche Farbe und schmierige Oberflächen. Liegt das Fleisch in den Plastikschalen im eigenen Saft – besser darauf verzichten. Außerdem lohnt es sich, Fleisch selbst einzulegen. Fertig Mariniertes enthält häufig Farb- und Konservierungsstoffe plus Geschmacksverstärker. Auch ist es oft nicht ganz frisch.
Holzkohle, Gas oder Elektro? Da scheiden sich die Geister. „Beim Geschmack macht das wenig Unterschied“, so Christian Feiler, Metzgermeister aus Geldersheim und Deutscher Grill-König 2015. Er bevorzugt Gas: „Das Grillen mit Gas- und Elektrogeräten geht schneller, und die Reinigung ist einfacher.“ Zudem tropft kein Fett in die Glut, was giftige Stoffe freisetzen würde. Nur eine absolute Notlösung sollten Einweg-Grills sein. Der Abstand zwischen Holzkohle und Grillgut ist bei ihnen viel zu gering (zirka 15 bis 20 Zentimeter) – das bedeutet Schadstoff-Alarm.
Oft wird die Wurst zu heiß gegrillt, dann ist sie außen schwarz und innen noch nicht richtig gar. Grill-Profis teilen den Holzkohlengrill in zwei Temperaturzonen ein und schieben die Kohlen ausschließlich auf eine Seite der Kohlenschale. Die Bratwurst zuerst auf den Bereich legen, unter dem keine Kohle liegt, und indirekt angrillen. Danach kommt sie direkt über die heiße Kohle, wird goldbraun und herrlich knusprig.
Sie sehen toll aus und erfreuen auch die, die kein Fleisch mögen: schnell gezauberte Gemüsespaghetti. Hier das Lieblingsrezept des Deutschen Grill-Königs 2015, Christian Feiler: Möhren, Zucchini, Zuckerschoten in feine, lange Streifen schneiden, pfeffern, salzen. Frische mediterrane Kräuter untermengen, mit Olivenöl und Knoblauch mischen, in der Schale im geschlossenen Grill rund 30 Minuten grillen. Auch lecker als Beilage zu Fleisch oder Fisch.
Rund 60 Kilo Fleisch essen wir Deutschen im Schnitt pro Jahr. Favoriten sind Schwein und Wurst – in puncto Kalorien/Fett Schwergewichte. Leichter kommen Geflügel und Steaks daher. Eine Alternative mit gesunden Omega-3-Fettsäuren ist Fisch. Gut gelingt gegrillter Fisch in einer Fischzange. Sie verhindert, dass der Fisch zerfällt, und bewirkt, dass er das würzige Grill-Aroma bekommt. Wichtig: nicht zu heiß grillen, sonst wird er schnell trocken.
Dieser Text wurde in dem Bauer-Magazin "Alles für die Frau" veröffentlicht.