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Zimmerpflanzen Sogar die Ohren profitieren von Grünpflanzen

Nicht nur dekorativ, sondern auch nützlich: Pflanzen für die Wohnung wirken auf Körper und Seele.

Von Lena Selchert 31.08.2018, 23:01

Magdeburg l Für manche Menschen haben Zimmerpflanzen vor allem einen Nutzen: Sie sollen einen Hauch Natur ins Haus bringen. Dabei haben die grünen Helfer auch in Sachen Gesundheit, Wohlbefinden und Raumklima etwas zu bieten.

In unserem Alltag sind wir ständig von technischen und künstlichen Gegenständen und Materialien umgeben – für viele ein Stressfaktor. Diverse wissenschaftliche Studien belegen, dass allein der Anblick von Zimmerpflanzen dabei hilft, diesen Stress zu reduzieren. So ergaben Messungen, dass sich bei der Betrachtung von Pflanzen die Atmung der Probanden vertiefte, die Pulsfrequenz verlangsamte und die Anspannung der Muskeln nachließ.

Wieder andere Untersuchungen an Krankenhauspatienten zeigten, dass sich der Heilungsprozess beschleunigte, wenn die Patienten Grünpflanzen betrachten konnten. Außerdem soll der Anblick des frischen Pflanzengrüns die Konzentration, Motivation und Kreativität steigern.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Effekt von Zimmerpflanzen auf unsere Seele. Sie eignen sich zum Beispiel prima dazu, die eigene Beobachtungsgabe zu schärfen und sich voll dem Moment zu widmen. Beim Blätterzupfen oder Gießen alles rundum vergessen und den Kopf von Alltagssorgen befreien – einfach herrlich entspannend, wie eine wohltuende Auszeit! So manch ein bekennender Pflanzenfan würde die Pflege seiner Lieblinge daher sogar mit Meditation vergleichen.

Und schließlich erfüllt es doch mit Stolz und Freude, wenn man die Früchte seiner Fürsorge in Form einer Blüte oder eines neuen Blatttriebes erntet. Für viele ein Erfolgserlebnis, das Sinn und Zufriedenheit stiftet. Die achtsame Zuwendung tut also nicht nur der Pflanze gut, sondern auch dem Menschen.

Empfindliche Ohren profitieren ebenfalls von Zimmerpflanzen. Denn vor allem Exemplare mit dichtem Blattwerk (wie Birkenfeige, Fensterblatt oder Palmen) dienen als natürliche Schallschlucker. Daher werden sie etwa in Großraumbüros gerne als Lärmbarrieren verwendet. Aber auch in der Wohnung sind sie eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Akustikreglern wie Teppichen oder Vorhängen. Dabei gilt grundsätzlich: Je mehr ausladende Pflanzen Sie aufstellen, desto ruhiger wird es.

Unbestritten ist auch der Effekt von Zimmerpflanzen auf das Raumklima. Zum einen erhöhen Pflanzen durch permanente Verdunstung des Gießwassers über das Blattwerk die Luftfeuchtigkeit. Diese sollte in geschlossenen Räumen bei 40 bis 60 Prozent liegen, sonst drohen Reizungen der Schleimhäute. Zum anderen wird durch die höhere Luftfeuchtigkeit Staub besser gebunden: ein Plus für Allergiker. Als besonders eifrige Luftbefeuchter gelten etwa Zimmerlinde, Farn, Zyperngras und Einblatt.

Bei allen positiven Eigenschaften bergen einige Pflanzen auch Risiken – vor allem für Kinder und Haustiere. Arten wie Dieffenbachie, Engelstrompete oder Ruhmeskrone können beim Anknabbern nämlich zu Erbrechen und Durchfall führen. Bedenkliche Sorten daher immer außer Reichweite von Hund, Katze und Kleinkind bringen und vor dem Pflanzenkauf am besten im Fachhandel beraten lassen. Gewisse Zimmerpflanzen (wie Chrysanthemen oder Birkenfeige) können zudem Allergien begünstigen. Deshalb ist es auch hier für Betroffene ratsam, zur Sicherheit vor der Anschaffung einen Arzt zu befragen.

Um mögliche Allergieauslöser schnell zu identifizieren, immer nur eine neue Pflanzenart auswählen und diese eine Zeitlang auf ihre Verträglichkeit hin testen. Sind die passenden Pflanzen für die eigenen Befürfnisse aber erst einmal gefunden, heißt es: liebevoll hegen und pflegen. Denn nur eine gesunde Pflanze kann all ihre Superkräfte an uns Menschen weitergeben.