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Medizin aus einem Guss Mit der Integrierten Versorgung nach der Augen-OP schneller wieder nach Hause

04.09.2006, 07:42

Die Magdeburger Augenärztin Dr. Astrid Stein ist die Hoffnung vieler Patienten mit schweren Erkrankungen im Augeninneren, speziell mit Netzhautschäden.

Bei Diagnosen wie Netzhautablösung, diabetischen Netzhautveränderungen, Gefäßverschlüssen und vielen anderen Augenschäden ist ein Krankenhausaufenthalt nicht mehr nötig. Aus ganz Sachsen-Anhalt kommen die Patienten mit den Überweisungsscheinen ihrer Augenärzte nach Magdeburg, um sich in der Praxis mit dazugehöriger Tagesklinik auf dem Gelände des St. Marienstifts in der Harsdorfer Straße operieren zu lassen.

Das Besondere: In ihrer Praxis mit Tagesklinik wird "integriert" operiert. Integrierte Versorgung bedeutet, dass alle beteiligten Ärzte noch enger kooperieren und gemeinsam vergütet werden. Die Zusammenarbeit und die gemeinsame Vergütung über eine Pauschale erhöhen die Qualität der medizinischen Versorgung und die Wirtschaftlichkeit. Lange Krankenhausaufenthalte und damit verbundene Zuzahlungen bleiben Patienten erspart, und eine Genesung im vertrauten Umfeld geht auch schneller vonstatten.

Diese Versorgung wurde seit 2001 in einem Modellprojekt der AOK Sachsen-Anhalt mit großem Erfolg erprobt. Dabei wurde der Nachweis erbracht, dass bisher ausschließlich stationäre Leistungen (im Krankenhaus) auch ambulant (in der Arztpraxis) bzw. kurzstationär durchgeführt werden können. Vor diesem Hintergrund hat die AOK Sachsen-Anhalt einen Vertrag zur Integrierten Versorgung mit Dr. Astrid Stein und der Gemeinschaftspraxis für Anästhesie von Christine Gerdts-Müller und Claus-Dieter Müller abgeschlossen.

In der Tagesklinik von Dr. Stein werden pro Jahr ca. 300 netzhautchirurgische Eingriffe vorgenommen. Bei stationsersetzenden Operationen übernachtet der Patient zur Überwachung im St. Marienstift. Bei einer ambulanten Operation ist man in der Regel am gleichen Tag wieder zu Hause. Das ist besonders für berufstätige oder ältere Menschen vorteilhaft, die schnell wieder auf die Beine kommen oder im familiären Umfeld betreut werden möchten. Der Kontakt zur operierenden Augenärztin ist jederzeit gegeben. Sie übernimmt auch die erste Nachuntersuchung in ihrer Praxis am Tage nach der Operation.

Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt können so von dieser Versorgungsform profitieren. Die Kooperation zeigt ganz praktisch, dass Behandlungsabläufe der herkömmlichen Art neu konzipiert und effizientere Versorgungen möglich sind. Ohne Leistungen zu beschneiden, werden medizinisch hochqualitative Standards und Kosteneffizienz in Einklang gebracht. Unnötige Doppeluntersuchungen entfallen.

Die Integrierte Versorgung wird aber nicht nur bei Augenoperationen angewandt. Es gibt Sie auch in anderen Versorgungsbereichen. Die AOK Sachsen-Anhalt hat fünf Verträge mit stationsersetzenden Leistungserbringern abgeschlossen. Schon über 6500 AOK-Versicherte nutzten die besser koordinierten medizinischen Leistungen der Integrierten Versorgung. Neben der Kooperation mit der Augenarzt Gemeinschaftspraxis Dr. Astrid Stein bestehen u.a. mit folgenden Einrichtungen Verträge zur Integrierten Versorgung: Medizinisches Versorgungszentrum Praxisklinik Herderstraße in Magdeburg, Praxisklinik Sudenburg in Magdeburg, Saale-Klinik Halle und Diakonissenkrankenhaus Dessau gGmbH. Von den guten Erfahrungen ermutigt, will die AOK Sachsen-Anhalt weitere neue Versorgungsformen entwickeln und diese modellhaft erproben.