1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Cyberattacken gekonnt abwehren

Hacker Cyberattacken gekonnt abwehren

Das Internet wird zunehmend von Betrügern missbraucht. Es gilt, sich dagegen zu schützen, um Ärger zu vermeiden.

07.11.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Würmer, Trojaner, WannaCry und Man-in-the-Middle-Attacke: Was wie Vokabular aus einem Kriegsfilm klingt, sind ganz handfeste Gefahren, die jeden Tag bei der Arbeit am PC oder beim Surfen mit dem Smartphone lauern. Sie können unangenehme Folgen haben, vom gehackten Bankkonto bis hin zur Schadsoftware, die Fotos und wichtige Dokumente unbrauchbar macht. Wer im Netz unterwegs ist, sollte daher ein paar Sicherheitstipps beherzigen.

Sie bieten den Basis-Schutz für Rechner und Smartphone. „Eine Firewall ist wie ein Türsteher“, sagt Michael Littger, Geschäftsführer beim Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN). Sie achte darauf, dass keine unerwünschten Gäste ins System kommen. Ist doch einmal Schadsoftware durchgeschlüpft, hilft ein Virenscanner beim Aufspüren.

Die mobilen Geräte werden immer häufiger Ziele von Angriffen, vor allem wenn sie mit Android laufen. „Allein im April sind 800 000 neue Schadsoftware-Varianten gezählt worden“, weiß Matthias Gärtner, Pressesprecher beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Firewall- und Virenscanner-Apps gibt es in verschiedenen Ausführungen, kostenlos oder gegen Geld. Doch Vorsicht: Auch mit solcher Software gibt es Betrugsversuche. „In der Mehrheit kommt Schadsoftware über schadhafte Apps“, so Gärtner. Man sollte diese daher nur aus den offiziellen App-Stores herunterladen.

„Es ist immer noch so, dass die meisten Schadsoftwareinfektionen über Mails passieren“, sagt Gärtner. Sie sind versteckt im Anhang oder werden beim Klicken auf einen Link geladen. Außerdem versuchen Kriminelle, über Links auf gefälschte Seiten und Fake-Shops Passwörter oder Kreditkartendaten abzugreifen. Beim Phishing lesen sie bei der Passwort-Eingabe mit und haben Zugriff auf das Bank- oder Shopkonto. „Das beste Antivirenschutzprogramm nützt nichts, wenn man seinen Menschenverstand ausschaltet“, macht Littger klar.

Vorsicht beim Surfen über öffentliches WLAN im Café oder bei der Bahn: Mit frei zugänglicher Spionage-Software können sich hier andere Nutzer in die Verbindung einwählen und Daten mitlesen.

Angreifer benötigen Schwachstellen im System, um Schadsoftware einzuschleusen. Der wirksamste Schutz sind regelmäßige Updates sowohl des Betriebssystems auf PC und Smartphone als auch der einzelnen Apps und Programme, am besten automatisch. Denn egal, wie aufmerksam man beim Surfen ist – teilweise ist sogar auf offiziellen Nachrichtenseiten oder Online-Shops Schadsoftware versteckt. Wenn sie quasi im Vorbeisurfen auf den Rechner gelangt, spricht man von einer Drive-by-Infektion. Dieses Risiko kann man verkleinern, indem alle Anwendungen auf dem aktuellsten Stand sind.

Wer sich trotz aller Vorsicht etwas eingefangen hat, muss nicht verzweifeln – vorausgesetzt, man hat Dokumente, Bilder und Kontakte regelmäßig gesichert. Sowohl für PC als auch Smartphone gibt es dafür Software, man kann die Daten aber auch auf eine externe Festplatte oder ein anderes Speichermedium kopieren.