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Gartenarbeit Grüne Vorsätze für Hobbygärtner

Bereits mit kleinen Veränderungen lässt sich etwas zur Abmilderung des Klimawandels beitragen. Gartenbesitzer können 2020 drei einfache, grüne Vorsätze angehen.

23.11.2019, 23:01

Berlin (dpa) l Oft fällt es schwer, im Alltag nachhaltiger zu leben, da man das Gefühl hat, sein ganzes Leben umkrempeln zu müssen. Doch auch kleine Schritte sind ein Anfang – beispielsweise im eigenen Garten.

Der Hintergrund: Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig – vor allem, wenn man darauf achtet, dass ihr Holz später weiterverbaut wird, die Blattmasse durch Verrottung in den Boden übergeht und das CO2 dort gebunden bleibt.

Die Umsetzung: Gut geeignet sind für diesen Ansatz vor allem Bäume, die schnell wachsen und groß werden. Viel Blattmasse ist außerdem empfehlenswert, erläutert Helmut Selders, Präsident des Bunds deutscher Baumschulen. Sein Tipp sind Obstbäume, da für große Eichen oder Buchen viele Grundstücke keinen Platz bieten. Sie müssen aber auch zum Boden und der Menge an Sonne am Standort passen.

Extra-Tipp: Wer keinen Platz für einen Baum hat, sollte eine "bunte Hecke" setzen. "Nicht nur Kirschlorbeer oder den Lebensbaum nehmen, sondern verschiedene blühende Gehölze wie zum Beispiel die Schlehe beimischen", erklärt Selders.

Der Hintergrund: "Vielfalt ist eine Chance aufs Überleben", sagt Marja Rottleb, Garten-Referentin beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Gibt es viele verschiedene Pflanzenarten, hilft dies vielen Tierarten – und umgekehrt. Sonst finden manche Vögel keine Nahrung und Pflanzen können sich nicht vermehren.

Die Umsetzung: Statt nur eine Rasenfläche zu pflegen, sollte man Beete mit einer Vielfalt an Pflanzen anlegen. Vielleicht in einem Eck noch Wiesenpflanzen aussäen, die nicht regelmäßig dem Mäher zum Opfer fallen. Und: Die wertvollen CO2-Speicher Bäume und Sträucher setzen, die vielen Tieren neben Nahrung auch Lebensraum bieten. Es ist aber auch wichtig, auf heimische Pflanzen und am besten auf Wildarten zu setzen, betont Nabu-Expertin Rottleb. Denn oft können Insekten die stärker gefüllten Blüten von Züchtungen nicht nutzen, da die vielen Blütenblätter den Zugang zum Nektar im Inneren behindern. Wenn die hochgezüchteten Pflanzenformen überhaupt Pollen und Nektar produzieren. Forsythien, Hortensien und Geranien etwa sind steril. Ungefüllte Pflanzen erkennt man leicht: Sie haben viel weniger Blütenblätter und oftmals sind Staubblätter mit Pollen gut sichtbar.

Der Hintergrund: In Torf, dem Baustein von Mooren, ist eine große Menge Kohlendioxid gebunden. Wird er gewonnen, wird das klimaschädliche Gas freigesetzt – und obendrein das Moor als Lebensraum für viele Tiere zerstört. Das Problem: In den allermeisten Blumenerden steckt Torf. Sogar jene, die als "torfarm" deklariert sind, können aus bis zu 80 Prozent des Materials bestehen.

Es gibt aber immer mehr Alternativen im Handel. Sie basieren auf Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Beispiel listet entsprechende Produkte in einem Einkaufsführer zum Download.