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Lebensmittel Keimfalle Kühlschrank

Eier ganz oben, Getränke unten - beim Einräumen des Kühlschranks gibt es einiges zu beachten. Wird er falsch befüllt, bilden sich Keime.

26.01.2017, 23:01

Bonn (dpa) l Leicht verderbliche Lebensmittel wie Milch, Fisch, Fleisch oder Wurstwaren gehören nach dem Einkauf möglichst schnell in den Kühlschrank. Doch der wird schnell zum Nährboden von Keimen. Dann kann es passieren, dass Lebensmittel trotz Kühlung schlecht werden. Isst man sie dennoch, drohen Lebensmittelinfektionen mit Durchfall und Erbrechen. Damit die Speisen lange frisch bleiben, muss der Kühlschrank richtig temperiert – und sinnvoll bestückt werden.

Die optimale Kühlschranktemperatur liegt bei vier bis acht Grad Celsius. „Weil warme Luft aufsteigt und kalte Luft sinkt, ist es oben immer etwas wärmer als im unteren Bereich“, erklärt Ute Gomm vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Wer Lebensmittel im Kühlschrank richtig einräumt, der packt auf die oberste Ablage deshalb Produkte wie Marmelade und Soßen“, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED).

Auf das zweite Kühlregal von oben gehören Milchprodukte wie Joghurt und Quark, aufs dritte von oben fertige Speisen. Im unteren Bereich des Kühlschranks sollten Nahrungsmittel wie Wurst, Fleisch und Fisch aufbewahrt werden. Ganz unten ist das Fach für Obst und Gemüse. Dort gehören fast alle Obst- und Gemüsesorten hinein, erklärt Gomm. Mit einigen Ausnahmen allerdings: Südfrüchte wie Bananen, Kartoffeln und Fruchtgemüse wie Tomaten oder Paprika gehören nicht in den Kühlschrank. Unter den Obstarten eignen sich für die Kühlschranklagerung: Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen und Trauben. Und an Gemüse: Artischocke, Blattgemüse, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Gewürzkräuter (aber kein Basilikum), Kohl, Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Salat und Spinat.

In die Ablagen an der Kühlschranktür gehören ganz oben Eier und Butter und zum Beispiel Suppenwürfel, in die mittleren Fächer Hefe, angebrochene Tuben Senf oder Gläser mit Meerrettich oder Tomatenmark. Unten in der Kühlschranktür stehen Getränke.

Grundsätzlich sollte man alle Lebensmittel, die im Kühlschrank gelagert werden, gut verpacken. Dadurch werden sie vor Austrocknung und Geschmacksveränderungen geschützt. „Die Verpackung verhindert auch, dass sich im Kühlschrank Keime ausbreiten“, sagt Gomm. Beim Abdecken von offenen Speisen muss nicht unbedingt Klarsicht oder Alufolie zum Einsatz kommen. In einer mit einem Teller abgedeckten Schüssel sind sie genauso gut aufgehoben.

Besonders häufig mit Keimen belastet sind rohe tierische Lebensmittel wie Fleisch und Geflügel, Fisch und Meerestiere, Milch oder Milchprodukte und mit rohem Ei zubereitete Speisen. Durch unzureichende Kühlung oder mangelnde Hygiene ziehen sich Menschen immer wieder Lebensmittelinfektionen zu, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Wichtig ist auch, den Kühlschrank regelmäßig zu reinigen. „Etwa alle vier Wochen sollten die Ablagen und Fächer mit warmem Wasser, etwas mildem Allzweckreiniger und einem Tuch gesäubert werden“, erklärt Gomm. Ist es im Gemüsefach einmal zur Schimmelbildung gekommen, sollte es nach der gründlichen Reinigung mit etwas Essig zusätzlich ausgeputzt werden.