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Tulpen Frühlingsboten im Blumenbeet

Gerade zur Osterzeit sind Tulpen sehr beliebt. Doch waren sie in der Vergangenheit in Europa noch was anderes, als nur eine Zierpflanze.

09.02.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Über Tulpen wird so viel zum Frühlingsbeginn gesprochen – man könnte meinen, man weiß doch alles über sie. Aber mal ganz ehrlich: Stammen Tulpen eigentlich aus Holland? Und wann werden die Zwiebeln eingesetzt, damit sie zum Osterfest blühen?

Woher stammen Tulpen?

Nicht aus Amsterdam – wie das Roy Black, die Fischerchöre, Heintje und natürlich Rudi Carrell besungen haben. Die Zwiebelblumen sind im 16. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa gelangt.

Wann pflanze ich die Tulpen fürs Osterfest?

Im Garten müssen viele Pflanzen weit vor ihrer Saison schon in die Erde. Das heißt für im Frühling blühende Zwiebelpflanzen: im Herbst. Prof. Cassian Schmidt vom Staudensichtungsgarten Hermannshof in Weinheim rät, Tulpen zwischen Mitte November und dem Nikolaustag zu pflanzen. Keine Sorge, die Winterkälte macht den Zwiebeln nichts aus.

Das habe ich verpasst. Kann ich noch Tulpen im Garten haben?

Ja, vorgetriebene Pflanzen gibt es im Handel. Sie lassen sich etwa in Töpfen auf Balkon, Terrasse und Fensterbrett sowie im Garten verteilen. Aber für Tulpen im Beet und im Rasen ist es zu spät.

Welche Tulpen sind empfehlenswert?

Langlebigkeit ist hier das Stichwort. Die meisten Zwiebeln entwickeln sich schon im zweiten Jahr nicht mehr so prachtvoll. Häufig lautet der Rat der Gärtnereien sogar: Die Tulpen direkt nach der Blüte komplett entfernen und im Herbst wieder neue pflanzen. Wer sich diese Mühe und natürlich das Geld sparen will, dem empfiehlt Prof. Schmidt: „Die Darwin-Hybrid-Tulpen, die zu den klassischen Garten- und Beettulpen zählen, können Jahrzehnte ausdauern.“ Nur ihre farbliche Bandbreite ist nicht besonders groß und beschränkt sich vor allem auf die Grundtöne Gelb und Rot. Auch die Gruppe der Lilienblütigen und Viridiflora-Tulpen, die ihre Blütenblätter mit grünen Mustern schmücken, gehört zu den langlebigeren.

Kann ich auch das Leben der anderen Tulpen-Variationen verlängern?

Durchaus! Svenja Schwedtke, Staudengärtnerin aus Bornhöved Schleswig-Holstein betont, dass Tulpen im Sommer unbedingt einen trockenen Standort brauchen. Alternativ rät Schwedtke, die Zwiebeln auszugraben, wenn das Laub braun ist, sie zu trocknen und bis zum Herbst einzulagern.Wichtig für Tulpen ist auch genügend Licht. Die Expertin hat noch einen Tipp: Eine Nährstoffzugabe während des Austriebs der Tulpen. „Am besten nimmt man ein Präparat, das Phosphor und Kalium betont ist – also zum Beispiel einen Tomatendünger.“

Wo im Garten wirken Tulpen am besten?

„Es macht wenig her, wenn man viele verschiedene Tulpen, die im Zehnerpack angeboten werden, über den Garten verteilt“, sagt Schwedtke. Sie rät, zu klotzen. Statt zu sechs verschiedenen Tulpensorten zu greifen, könnte man zum Beispiel 20 Stück einer leuchtend rosa Sorte und 40 Stück in Puderrosa kaufen. Oder man macht sich einen Pflanzplan, damit man wirklich eine Vorstellung davon hat, was man wie farblich gestaltet.

Was hat es mit spätblühenden Tulpen auf sich?

Die einfachblühenden späten Tulpen sind reizvoll. Sie kommen häufig erst Anfang Mai zur Blüte. Sie können sich allerdings in der Konkurrenz der austreibenden Staudennachbarn nicht behaupten, so dass sie nach zwei bis drei Jahren verschwinden. Aber darin sieht Gärtnerin Schwedtke eine Chance: „Auf diese Art kann man von Jahr zu Jahr etwas anderes probieren.“