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Umwelt Nützliche Insekten im Garten

Durch das Anlocken bestimmter Insekten können sich Hobbygärtner gegen Schädlinge wehren.

23.06.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Vor allem über den Insektenschutz in der Landwirtschaft wird viel diskutiert. Aber auch im Garten ist hier noch viel zu tun, allem voran der Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel. Und auch die Auswahl der Pflanzen ist meist alles andere als insektenfreundlich.

Klar, Schädlinge ärgern Hobbygärtner, denn sie zerstören wertvolle Pflanzen. Doch der Kampf mit chemischen Mitteln schadet der Umwelt, da diese auch andere Tiere töten oder sich im Erdreich und Grundwasser anreichern. Oftmals können Schädlinge aber durch das natürliche Gleichgewicht in Schranken gehalten werden: mit Nützlingen, also den guten Insekten, die die schadhaften fressen.

Zum Beispiel vertilgt ein Siebenpunkt-Marienkäfer laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag. Aber auch Schweb- und Florfliegen, Ohrwürmer, Laufkäfer und Spinnen machen sich über Blattläuse her. Wer also diesen Tieren gute Lebensmöglichkeiten bietet, kann auch die Zahl der Blattläuse auf den Pflanzen dezimieren. Das gelingt etwa, indem man Insektenhotels anbietet.

Zwar nervt so manches schwirrende Insekt auf Balkon und Terrasse, aber man kann die Konfrontation vermeiden, indem man sich auf die Verhaltensweisen der Tiere einlässt. Parfüm etwa lockt die Tiere an, natürlich auch offen herumstehendes Essen.

Einen besonderen Tipp, um beispielsweise Wespen schnell loszuwerden, ohne sie zu töten, hat der Landesbund für Vogelschutz in Bayern: Wespen mit zerstäubtem Wasser ansprühen. Das simuliert Regen, bei dem sich die Insekten in ihr Nest zurückziehen.

Außerdem brauchen Insekten im Garten, aber auch auf dem Balkon einen Unterschlupf und Nahrung. Ersteres bieten etwa die schon erwähnten Insektenhotels.

Aber auch auf die richtigen Pflanzen kommt es an. Was vielen nicht klar ist: Nicht die schönsten Blüten sind die besten für die Tiere. Denn oftmals können die Insekten die prächtigeren gefüllten Blüten nicht nutzen, da sie hier nicht an den Nektar tief im Inneren herankommen, erklärt das Kompetenzteam Ökologie und Garten des Verbandes Wohneigentum. Besser sind ungefüllte Pflanzen – sie erkennt man daran, dass sie viel weniger Blütenblätter haben und oftmals Staubblätter mit Pollen zu sehen sind.