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Weihnachtszeit So gelingt der Adventskranz

Viele basteln den Adventskranz noch Jahr für Jahr selbst. Ein paar Ideen für Kreative.

30.10.2015, 01:00

Neumarkt (dpa) l Allen Ideen der Bastelbranche zum Trotz – wenn es um den Adventskranz geht, bleiben die Deutschen traditionell: „Der runde Adventskranz ist und bleibt die Nummer eins“, sagt Gerlinde Karg, Geschäftsführerin der Initiative Hobby-Kreativ, einem Zusammenschluss von Firmen für Bastelbedarf. Und auf ihn verzichten wollen die Deutschen in der Adventszeit nicht: „Die Menschen sehnen sich bei aller Modernität und Fortschrittsorientierung gerade beim Weihnachtsfest nach Tradition, bestehenden Werten, nach Heimeligkeit und Wärme“, sagt die Fachbuchautorin Daniela Pahl. „Da gehört der Adventskranz einfach dazu.“ So fertigt man ihn selbst an:

Der Rohling
Die Basis des Kranzes bildet meist ein Rohling aus dem Handel, klassischerweise aus Stroh oder Styropor. Alternativ lässt sich dieser auch mit Zweigen von der biegsamen Trauerweide und Draht selber binden, erläutert Karg. Wer es ohne viel Schnickschnack mag, kann diesen Rohling dann recht pur nur mit Kerzen bestücken.

Der Mantel
Tannenzweige sind der Klassiker über dem Rohling. Nicola Fink vom Fachverband Deutscher Floristen rät zu Silber- oder Blautanne. „Beide eignen sich hervorragend, weil sie so gut wie gar nicht nadeln.“ Die Blautanne piekt jedoch etwas mehr. Befestigt werden die Zweige mit zu Klammern gebogenen kleinen Drahtstücken. Diese sollte man im Kranz nicht mehr sehen. „Es erfordert etwas Geschick, eine geschlossene, runde Form ohne Lücken hinzubekommen, ist mit etwas Übung aber kein Problem.“

Alternativ eignen sich Kiefernzweige oder Moos, das mit Bindedraht am Rohling befestigt wird. Oder man klebt die runden Kieferzapfen dicht nebeneinander auf den ganzen Rohling, rät Karg. Wichtig: Die Zapfen müssen vollständig trocken sein, denn feuchte schließen ihre Schuppen zum Schutz. Wer es ungewöhnlicher mag, bedeckt den Rohling mit Filzstückchen, Holzplättchen oder vielen kleinen Glaskugeln.

Für Familien mit Kindern hat die Autorin Pahl noch eine besondere Gestaltungsidee: Einen Kranz aus süßen Leckereien. „Hierbei werden Baisers oder Fruchtgummi mit Zuckerguss in Pralinenförmchen und diese wiederum auf den Kranz geklebt.“

Die Kerzen
In der Regel sind es natürlich vier Kerzen für die vier Adventssonntage. „Diese Zahl kann durchaus gedoppelt werden“, schlägt Autorin Pahl vor. Oder wer einen sehr großen Kranz bastelt, kann ja auch für jeden Tag im Advent eine Kerze vorsehen. Auch müssen sie laut Karg nicht immer rundherum in gleichem Abstand angeordnet sein. „Asymmetrisch gesteckte Kränze sind sehr aktuell und geben dem Klassiker einen modernen Touch.“

Eine Alternative sind längliche Gestecke, auf denen die Kerzen in einer Linie angeordnet sind. „Diese Form der Adventsdekoration fügt sich auf einem festlich gedeckten schmalen Tisch besser ein oder wirkt auch hervorragend auf Fensterbänken oder Kommoden“, erklärt Karg. Wer keine sichtbaren Kerzenhalter nutzen möchte, hält Drahtfüßchen mit einer Zange über einer Flamme und erhitzt sie, erklärt Pahl.

So lässt sich der Draht leichter in die Unterseite der Kerze schieben. „Mit diesen Füßchen befestigt man die Kerze sicher, exakt und absolut einfach im Kranz.“ Die Kerzen dürfen nicht zu dicht an Pflanzenmaterial und anderem Brennbaren sitzen, und sie sollten niemals unbeaufsichtigt brennen. „Ich rate stets, selbstverlöschende Kerzen einzusetzen“, sagt Pahl. „Sie sind zwar etwas teurer, aber eine sinnvolle Investition.“ Bei diesen Kerzen reicht der Docht nicht bis zum Boden. Die Flamme kann folglich nie ganz herunterbrennen.

Die Dekoration
Wer seinen Kranz ganz aus Kugeln gestaltet oder mit den Pralinenförmchen verziert, ist nun bereits fertig. Auf nur mit Zweigen bestückten oder mit Stoff bezogenen Kränzen ist noch Platz. Ein paar Ideen für die Deko in diesem Jahr gesucht? Pahl schlägt rote Zieräpfelchen oder gehäkelte Kristallsterne aus weißer Wolle vor. Fink würde zu Filzplättchen, getrockneten Früchten, Zimtsternen oder Vanillestangen greifen.