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Hilfsmittel für Rollstuhlfahrer Umtausch von speziellen Handschuhen jetzt gelungen

Von Gudrun Oelze 02.02.2009, 09:22

Seit einigen Monaten ist Anneliese Piechotzki auf einen Rollstuhl angewiesen. Bei einer Reha im vergangenen Sommer wurde sie gut auf die Bewältigung dieser neuen Lebenssituation vorbereitet. Den Stuhl, in dem sie seitdem sitzt, bewegt sie mit eigener Hand- und Armkraft, was auch ganz gut klappt.

Weil bei einem manuell angetriebenen Rollstuhl die Hände von großer Bedeutung sind – sie sind Motor, Steuerung und Bremse zugleich – brauchen sie aber einen extraguten Schutz. Der ist besonders bei kalter und nasser Witterung wichtig, damit die Hände nicht taub, unempfindlich und kalt werden.

Für Rollstuhlfahrer gibt es daher Spezialhandschuhe, damit ihre Hände den ständigen Kontakt zum Greifring des Rollstuhls besser überstehen. Solche Greifhandschuhe benötigt auch Frau Piechotzki aus Magdeburg. Sie bekam dafür eine Verordnung vom Arzt und die Handschuhe dann auch von einem Sanitätshaus geliefert. Doch diese stellten sich bei der Anprobe als zu groß heraus, mit ihnen an den Fingern konnte sie den Rollstuhl nicht fahrbereit machen. Kein Problem, sollte man meinen, da werden sie halt gegen kleinere umgetauscht. Das wurde der Leserin auch so zugesichert – vor einem Vierteljahr.

Nach vielen Anrufen und Nachfragen im Sanitätshaus mit immer der gleichen Antwort: "Sie bekommen Nachricht." Bei den eiskalten Tagen in diesem Winter behalf sich Frau Piechotzki zur Überbrückung der Situation mit bunten Kinderhandschuhen – und schrieb zunächst dem Sanitätshaus und, als von dort keine Antwort kam, auch der Volksstimme: "Ich habe keine Worte mehr. Ist es denn so schwer, einen Umtausch von einem großen Handschuhpaar in eine kleine Größe durchzuführen?"

Offenbar nicht. Denn als wir im Interesse von Frau Piechotzki nachfragten, war man schnell bei ihr, nahm die kleinen Hände Maß und bestellte von einem anderen Anbieter Handschuhe, die nun, falls auch diese nicht genau passen sollten, in der eigenen Werkstatt des Sanitätshauses abgenäht werden sollen.

"Dumm gelaufen in diesem Fall", räumte ein Mitarbeiter ein. Bei der Lieferung im Herbst bekam Anneliese Piechotzki schon die kleinste Größe des ausgewählten Herstellers, die sich dann doch noch als zu groß herausstellte. Offenbar war im Tagesgeschäft dann versäumt worden, sich bei anderen Anbietern für die Kundin mit den kleinen Händen umzusehen, und ihre telefonischen Nachfragen wurden anscheinend nicht an die richtige Stelle weitergeleitet. Man entschuldigte sich nun sehr bei dieser Kundin und sorgte schnellstens für eine zufriedenstellende Lieferung.