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Röteln Ungeborene sind besonders gefährdet

27.07.2006, 04:56

Leserfrage : Weshalb ist die Rötelnimpfung für Frauen besonders wichtig ? Es antwortet Dr. Ulrich Arnold vom Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Magdeburg.

Die Infektionskrankheit Röteln ist eine Krankheit, die besonders im Kindesalter und bei Jugendlichen auftritt. Äußere Zeichen sind das typische Exanthem, kleine hellrote Flecken auf der Haut, zuerst hinter den Ohren beginnend und dann über den ganzen Körper ausbreitend. Zusätzlich kann ein mildes Fieber auftreten. Oft verlaufen die Röteln aber ohne Anzeichen.

Eine erstmalige Rötelninfektion in der Schwangerschaft bedeutet ein extrem hohes Risiko für das Ungeborene. Es können schwere Missbildungen auftreten, die besonders die Organe Herz, Ohr, Auge und Gehirn betreffen. Dabei ist der Zeitpunkt der Infektion während der Schwangerschaft wichtig. Je früher die Infektion erfolgt, um so schwerwiegender die Schädigung. Das betrifft vor allem das erste Schwangerschaftsdrittel. Bei nachgewiesener Infektion in diesem Zeitraum wird ein Schwangerschaftsabbruch empfohlen. Aber auch spätere Infektionen können noch zu Entwicklungsstörungen führen, wie z. B. geringes Geburtsgewicht, Wachstumsverzögerung oder eine offene vordere Fontanelle.

Um eine solche Erstinfektion durch das Rötelnvirus während der Schwangerschaft zu vermeiden, gibt es eine Schutzimpfung für alle Kinder, die in Kombination gegen Mumps und Masern erfolgt. Die empfohlene Erstimpfung erfolgt im Kleinkindalter zwischen dem 12. und 14. Lebensmonat. Um einen lebenslangen Schutz zu erreichen, muss eine Wiederholungsimpfung zwischen dem 15. Lebensmonat und dem zweiten Lebensjahr erfolgen. Für alle Ungeimpften oder unvollständig Geimpften sollte die Impfung unbedingt zwischen dem 10. und 17. Lebensjahr nachgeholt werden.

Durch eine konsequente Rötelnschutzimpfung bei Mädchen kann eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft und deren Folgen vermieden werden. Junge Frauen, die in der Kindheit oder Jugendzeit keine Impfung erhalten haben, können die Impfung rechtzeitig vor einer Schwangerschaft noch nachholen lassen. Ratsam ist es, in diesen Fällen das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder Gynäkologen zu suchen. ( ukl )

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