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Trinkgeld Von geizig bis großzügig

Je nach Land ändert sich die Höhe des Trinkgeldes deutlich. Wer die Gepflogenheiten vor Ort nicht kennt, macht sich schnell unbeliebt.

15.09.2014, 05:41
Zum Themendienst-Bericht von Philipp Laage vom 12. September 2014: Ein Frage des Stils: Auch für den Zimmerservice gehört ein angemessenes Trinkgeld in vielen Ländern zum guten Ton. (Archivbild vom  08.09.2010/Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei.) Foto: Jens Kalaene
Zum Themendienst-Bericht von Philipp Laage vom 12. September 2014: Ein Frage des Stils: Auch für den Zimmerservice gehört ein angemessenes Trinkgeld in vielen Ländern zum guten Ton. (Archivbild vom 08.09.2010/Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei.) Foto: Jens Kalaene dpa-tmn

Hamburg (dpa) l "Wie viel Trinkgeld sollen wir denn geben?" Das ist eine häufig gestellte Frage. Man möchte einerseits nicht als Knauserer erscheinen, andererseits ist die Reisekasse nicht unendlich belastbar.

Die Höhe hängt außerdem stark vom Kulturkreis ab: Was in Nordeuropa angemessen ist, lässt den Kellner in Südeuropa pikiert zurück. Die folgende Übersicht zeigt, was in Europa und der Welt üblich ist.

Deutschland: "Trinkgelder sind bei uns ein freiwilliges Dankeschön für guten Service", sagt Christopher Lück vom Hotel- und Gaststättenverband. Ist der Gast im Restaurant zufrieden, rundet er den Rechnungsbetrag um 5 bis 10 Prozent auf. Zahlt er mit Karte, lässt er das Trinkgeld am besten bar auf dem Tisch liegen. Wer im Hotel einen Kofferträger nutzt, sollte ein kleines Trinkgeld geben.

Ähnlich in Österreich: Im Restaurant seien 10 Prozent angemessen, erklärt Österreich Werbung. "Üblicherweise wird beim Bezahlen gleich aufgerundet und der Betrag inklusive Trinkgeld beglichen."

Bei den Schweizern ist das Trinkgeld dagegen schon im Endbetrag inbegriffen. Der Gast darf trotzdem freiwillig noch etwas draufschlagen - 5 bis 10 Prozent sind üblich.

Mittelmeer: In den meisten Mittelmeerländern macht der Urlauber im Restaurant mit rund 10 Prozent Trinkgeld nichts falsch. Nur in Frankreich gebe man nicht unbedingt 10 Prozent der Rechnungssumme obendrauf, erklärt Atout France. Anders als in Deutschland schlägt man den "Tip" in Spanien, Italien und Griechenland aber nicht gleich auf die Rechnung, sondern zahlt zuerst den exakten Betrag. "Lassen Sie das Trinkgeld auf dem Tisch in der Ablage der Rechnung oder geben Sie es direkt dem Kellner", rät Carmen Frentiu vom spanischen Fremdenverkehrsamt.

Ein paar Grundsätze gelten überall: Im Taxi wird in der Regel aufgerundet. Kofferträger im Hotel dagegen sollten pro Gepäckstück auf jeden Fall etwa ein bis zwei Euro bekommen. Für die Putzkraft sind zwei bis fünf Euro pro Nacht angemessen. Das Trinkgeld für einen lokalen Guide ist Ermessenssache. Am besten legt die Reisegruppe zusammen.

Skandinavien: Die nordeuropäischen Länder sind insgesamt sehr zurückhaltend. In der Regel wird wenig bis gar kein Trinkgeld gegeben.

USA: Im Land der Dienstleistungskultur genießt Service einen hohen Stellenwert. Das Trinkgeld ist demnach höher, es liegt zwischen 15 und 20 Prozent.

Das Trinkgeld wird meist direkt auf die Rechnungssumme aufgeschlagen. Ein Barkeeper bekommt etwa einen Dollar pro Drink, ebenso wie der Kofferträger für ein Gepäckstück. Für die Putzkraft können fünf Dollar für drei Nächte als Orientierung dienen.

In Ägypten und Tunesien liegt der Urlauber mit 10 Prozent der Rechnungssumme nicht falsch. Zahlt er alles mit Kreditkarte, geht der Bonus meist nicht an den Kellner, sondern an den Restaurantbesitzer. Deshalb das Trinkgeld lieber extra geben.