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Kinderpflege Großeltern sollten für das Babysitten Absprachen treffen

19.01.2010, 04:52

Dresden ( ddp ). Viele Großeltern übernehmen wie selbstverständlich den Part des Babysitters für ihre Enkelkinder. Die meisten tun dies mit viel Freude und Engagement. Doch nicht alle Senioren sind gerne bereit, für den Nachwuchs ihres Nachwuchses ihre Rentnerfreiheiten zu opfern. " Diese Großeltern sollten sich beim Thema Babysitting nicht über den Tisch ziehen lassen. In erster Linie tragen die Eltern die Verantwortung für ihre Kinder ", stellt Professor Matthias Kliegel vom Institut für Entwicklungspsychologie an der Technischen Universität Dresden klar.

Belastungen offensiv

bei Eltern ansprechen

Enkel zu hüten, koste nicht nur Zeit, die Senioren vielleicht gerne anders nutzen würden. " Oft zehrt die Kindererziehung auch an den ohnehin schon knappen Kraftressourcen der Omas und Opas ", gibt der Psychologe zu bedenken.

Aus einem Gefühl der Verpflichtung halsten sich manche Großeltern zu viel Enkelkinder-Sitting auf und seien insgeheim unglücklich mit der Situation. " Viele Senioren trauen sich nicht, das Thema offensiv anzusprechen und denken, der Sohn oder die Tochter müsste ihre Unzufriedenheit bemerken. Doch diese versteckte Disharmonie wirkt sich höchstens auf die Enkelkinder aus ", sagt Kliegel. In solchen Fällen sei es daher besser, in einem ruhigen Gespräch mit Sohn oder Tochter ganz klar auf die eigene Belastung hinzuweisen und deutlich zu machen, dass man so nicht weitermachen kann und möchte. Möglicherweise könne man gemeinsam nach einer Alternative suchen und für eine Übergangsphase noch eine reduzierte Aufpasseraufgabe erfüllen. Wichtig sei, klare Absprachen so bald wie möglich zu treffen. " In dem Moment, in dem das Thema Enkel-Sitting aufkommt, sollte man seine Haltung dazu bereits deutlich machen, so dass sich alle Beteiligten darauf einstellen können ", rät Kliegel. Großeltern sollten sich daher schon im Vorfeld eines solchen Gesprächs Gedanken über ihre eigenen Bedürfnisse machen. " Möglicherweise ist man bereit, an einem Nachmittag pro Woche zur Verfügung zu stehen und ansonsten nur in Notfällen einzuspringen. Dann muss aber auch klar sein, was ein Notfall ist, damit sich diese nicht zu sehr häufen.