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Tiergesundheit Kann man Haustiere bei Kälte im Freien halten?

27.01.2011, 04:31

Leserfrage: Kann man bei Schnee und Kälte Tiere im Freien halten?

Es antwortet Tierarzt Dr. Klaus Kutschmann: Bei ausreichender Versorgung mit Futter und Trinkwasser – das Letztere ist bei Minusgraden besonders wichtig – können Tiere auch in der kalten Jahreszeit ohne Weiteres im Freien gehalten werden.

Rinder und Pferde, die sich schon im Herbst an die Haltung im Freien gewöhnt haben, entwickeln eine dichte Unterwolle ihres Haarkleides. Das schützt die Tiere vor Schnee und Kälte. Der Stoffwechsel der Rinder produziert bei ausreichender Futterversorgung ausreichend Energie, um diese Wiederkäuer vor Schäden durch niedrige Temperaturen zu schützen. Eine ordnungsgemäße Haltung im Freien stärkt die allgemeine Widerstandskraft der Tiere und hat sich besonders in der Jungtieraufzucht bewährt. Hochleistungsmilchkühe können aber so nicht gehalten werden.

Die Tiere brauchen bei der Haltung im Freien allerdings einen von drei Seiten geschützten Unterstand, den sie nach Belieben aufsuchen können. Der Unterstand muss ausreichend mit Stroh versehen sein, das regelmäßig zu erneuern und zu ergänzen ist.

Auch Hunde, die eine geschützte, wärmegedämmte Hütte haben, können im Winter im Zwinger bleiben.

Katzen, die daran gewöhnt sind, sich im Freien aufzuhalten, können das auch im Winter tun. Den Katzen muss allerdings ein vor Schnee, Regen und Wind geschützter Platz zur Verfügung stehen, auf den sie sich zurückziehen können.

Nicht selten werden auch Heimtiere, wie Kaninchen und Meerschweinchen, im Freien, auf Balkonen oder Ähnlichem gehalten. Haben die Tiere eine Rückzugsmöglichkeit, die mit Heu oder Stroh gepolstert ist und sie vor direkten Witterungseinflüssen schützt, und haben sie sich mit der Jahreszeit an diese Haltungsform gewöhnt, ist dagegen nichts einzuwenden.

Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Haltungsbedingungen und des Zustandes der Tiere durch den Halter, um bei Störungen des Allgemeinbefindens oder der Haltungsbedingungen der Tiere kurzfristig regulierend eingreifen zu können.