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Experten antworteten beim Volksstimme-Lesertelefon zum Thema "Was soll ich werden?" Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz

21.03.2012, 03:07

"Was soll ich werden? - unter diesem Thema stand das gestrige Telefonforum der Volksstimme. Drei Experten beantworteten die Fragen der Leser. Die Telefonaktion wurde von der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung und der Wirtschaft unterstützt.

Frage: Meine Tochter verlässt nach diesem Schuljahr die Förderschule ohne Abschluss. Sie wird nur ein Abschlusszeugnis bekommen und soll dann zur Berufsvorbereitenden Schule für ein Jahr. Was kommt dann? Gibt es eine Lehre ohne Schulabschluss als Voraussetzung? Sie hatte Praktika im Kindergarten (Kinderpflegerin) und jetzt im Blumengeschäft (Gärtnerin oder Floristin).

Antwort: Die schulische Ausbildung zur Kinderpflegerin setzt mindestens den Hauptschulabschluss voraus. Eine betriebliche Ausbildung ist insgesamt von den sonstigen Voraussetzungen Ihrer Tochter abhängig. Bitte setzen Sie sich mit Ihrer zuständigen Reha-Berufsberatung bei der zuständigen Agentur für Arbeit Ihres Wohnortes in Verbindung. Dort kann die betreuende Berufsberaterin/der betreuende Berufsberater mit Ihnen die besten Möglichkeiten für Ihr Kind erörtern.

Frage: Welche Lehrstellen sind derzeit in der Region noch frei?

Antwort: Neben anderen Berufen bieten die Betriebe noch freie Ausbildungsplätze für Bürokaufleute, Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer, Restaurantfachleute, Hotelfachleute, Köche, Elektroniker , Anlagenmechaniker/ für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachlageristen und Zerspanungsmechaniker an.

"Persönliche Vorstellungen sind vorteilhaft"

Frage: Wo kann ich freie Lehrstellen in der Region finden?

Antwort: Außer bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in den Lehrstellenbörsen der Kammern und der Agentur für Arbeit im Internet unter www.arbeitsagentur.de und dem Begriff Jobbörse, www.ihk-lehrstellenboerse.de und www.hwk-magdeburg.de.

Frage: Findet mein Enkel noch einen Ausbildungsplatz als Elektroniker oder im IT-Bereich?

Antwort: Ja, etliche Betriebe in der Region bieten noch Ausbildungsplätze für Elektroniker, vereinzelt auch für Fachinformatiker, Informationselektroniker oder für IT-Systemelektroniker an.

Frage: Hat mein Sohn Chancen, noch eine Ausbildungsstelle als Automobilkaufmann zu finden?

Antwort: Ja, in der Region sind noch einige Ausbildungsplätze zu haben. Vorteilhaft ist es, wenn Sie sich persönlich mit Ihren Bewerbungsunterlagen in den Betrieben vorstellen und jetzt noch ein¿ Schnupperpraktikum anbieten. So können sie Ihre Zuverlässigkeit und Ihren Fleiß beweisen. Der Betriebsinhaber kann prüfen, ob Sie in sein Team passen.

Frage:: Kann meine Tochter (11. Klasse) sich auch für einen Studiengang an einer Fachhochschule im Tourismusbereich bewerben, wenn sie das Abitur nicht schaffen sollte?

Antwort: Mit dem erfolgreichen Abschluss der 11. Klasse kann sich Ihre Tochter den theoretischen Teil der Fachhochschulreife zuerkennen lassen, wenn sie alle Voraussetzungen erfüllt. Die Fachhochschulreife kann in der Regel zuerkannt werden, wenn Ihre Tochter noch ein Jahr Berufsausbildung oder ein einjähriges Praktikum in einem Betrieb nachweisen kann. Auskünfte dazu und die Entscheidung darüber liegen beim Landesverwaltungsamt.

Frage: Welche Alternativen können Sie mir zu meinem Wunschberuf Architekt nennen?

Antwort: Um Architekt zu werden, müssen sie ein entsprechendes Studium absolvieren. Sie sollten vor Ihrem Abitur ein Beratungsgespräch bei einem Berufsberater für Abiturienten der Agentur für Arbeit vereinbaren, um Informationen über mögliche Studiengänge, betriebliche oder schulische Ausbildungsmöglichkeiten zu erhalten. Sie können sich selbst im Internet unter www.arbeitsagentur.de und BERUFENET informieren.

Frage: Sollte mein Sohn, der schulmüde ist, seine schulische Ausbildung zum Tourismusassistenten nach einem Jahr abbrechen und sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bewerben?

Antwort: Ihr Sohn sollte versuchen, die zweijährige Ausbildung abzuschließen. Wenn er sich unschlüssig ist, ob er in diesem Berufsfeld weiter tätig sein wird, sollte er sich umgehend für ein Beratungsgespräch bei der Berufsberatung anmelden.

Frage: Sollte mein Sohn (9. Klasse Gymnasium) nach der 10. Klasse wegen seiner derzeit schlechten Noten in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern von der Schule abgehen und sich für eine Berufsausbildung bewerben?

Antwort: Ihr Sohn sollte sich umgehend bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit melden. Denn wenn er wirklich nach der 10. Klasse die Schule beendet, benötigt er hinreichend Zeit, um sich beruflich zu orientieren. Außerdem müsste er sich schon kurz vor oder nach Beginn der zehnten Klasse für Ausbildungsstellen in besonders begehrten Berufen oder in größeren Betrieben, Versicherungen und im Öffentlichen Dienst schon ab Juli bzw. August und September bewerben. Um sein berufliches Interesse herauszufinden, kann Ihr Sohn unterstützende Tests wie einen Berufswahltest bei der Berufsberatung absolvieren.

Frage: Hat mein Sohn (Hauptschule) Chancen, in handwerklich ausgerichteten Berufen einen Ausbildungsplatz zu finden?

Antwort: Ja, nicht alle Betriebe erwarten einen Realschul- oder höheren Schulabschluss von den Bewerbern. Grundsätzlich ist auch kein Schulabschluss wie auch kein Höchstalter vorgeschrieben. Schüler und Schülerinnen, die zuverlässig, höflich, pünktlich und leistungsbereit sind, können mit diesen Werten manche schlechte Note im Zeugnis wettmachen.

Frage: Wo kann ich mich außer bei den Kammern und bei der Agentur für Arbeit über Ausbildungsmöglichkeiten informieren?

Antwort: Die nächste Möglichkeit bietet sich während der Berufsfindungsmesse, die am Freitag, dem 23. März 2012, von 14 bis 19 Uhr in der IHK Magdeburg am Alten Markt stattfindet.

Frage: Wie erhält meine Tochter so schnell wie möglich ein Gespräch mit einem Berufsberater? Es geht um die Studienfinanzierung, und ob ein Stipendium und ob ein duales Studium möglich ist.

Antwort: Ihre Tochter sollte sich während der Schulsprechstunde an ihrer Schule an den Berufsberater wenden oder einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren. Wegen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kann sich Ihre Tochter an das zuständige Amt für Ausbildungsförderung bei der Stadt oder beim Landkreis wenden. Ein duales Studium in der praxisintegrierten oder ausbildungsintegrierten Version ist für viele junge Menschen wegen der besonderen Aufgabenstellung Ausbildung und Studium besonders anspruchsvoll. Informationen über duale Studienmöglichkeiten finden Sie im Internet unter www.ausbildungplus.de.

"Zuverlässige und fleißige Bewerber sind sehr gefragt."

Frage: Wie stehen die Chancen, nach beendeter Ausbildung in der Region in eine Arbeitsstelle übernommen zu werden?

Antwort: Viele Betriebe geben jungen Menschen, die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und sich im Betrieb einbringen, diese Chance. Denn gute Fachkräfte sind gesucht. Wer bereit ist, sich während der beruflichen Praxis weiter zu qualifizieren, kann in die mittlere Führungsebene aufsteigen.

Frage: Wie kann ich mich im Handwerk nach dem Abschluss meiner Ausbildung weiter qualifizieren?

Antwort: Beispielsweise mit einer Ausbildung zum Meister im Handwerk oder zum Technischen Fachwirt. Die Ausbildung zum Meister können Sie unmittelbar nach beendeter Ausbildung beginnen.

Frage: Wo finde ich Hilfe, wenn ich noch nicht weiß, was ich werden will?

Antwort: Bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, wo Sie verschiedene Tests absolvieren können. Außerdem können Sie sich im Internet unter der Adresse www.planet-beruf.de selbst ausführlich über Ausbildungsmöglichkeiten informieren und hier einen Interessentest absolvieren.

Frage: Welche Ausbildungsmöglichkeiten habe ich im Metallbereich?

Antwort: In Betracht kommt beispielsweise eine Ausbildung als Metallbauer, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Werkzeugmechaniker oder Feinwerkmechaniker.

Frage: Dürfen Auszubildende während der Ausbildung ins Ausland?

Antwort: Ja, laut Berufsbildungsgesetz kann bis zu einem Viertel der gesamten Ausbildung im Ausland absolviert werden, wenn der Betrieb dies unterstützt. Zuschüsse für diese Zeit sind möglich, weitere Auskünfte erteilt die Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer.