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Volksstimme-Telefonforum Wer ein modernes Brennwertgerät einbaut, erhält den Kesseltauschbonus

31.03.2010, 04:52

Auskunft zum Energiesparen beim Heizen, zu Heizungsmodernisierung und Solarwärme gaben gestern beim Volksstimme-Telefonforum Maike
Troitzsch von der Initiative Erdgas pro Umwelt, Stefan Samer von den Stadtwerken Magdeburg und Gerhard Schünemann vom Fachverband Sanitär Heizung Klima Sachsen-Anhalt, Obermeister der Magdeburger Fachinnung. Hier eine Auswahl von Fragen und Antworten.

Frage : Gibt es finanzielle Zuschüsse, wenn ich meinen alten Heizkessel gegen ein neues Gas-Brennwertgerät ersetze ?

Antwort : Ja, die bestmögliche Förderung erhalten Sie, wenn Sie Ihren alten Kessel gegen ein modernes Brennwertgerät austauschen und gleichzeitig eine Solarwärmeanlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung installieren. Dann können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ( BAFA ) den Kesseltauschbonus von 400 Euro beantragen. Zum Kesseltauschbonus hinzu kommt die Solarförderung von 105 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Unterstützt die thermische Solaranlage nur die Warmwasserbereitung, wird kein Kesseltauschbonus mehr gewährt.

Frage : Woher weiß ich, ob eine Heizungsmodernisierung überhaupt sinnvoll ist ?

Antwort : Es gibt ein zertifiziertes Verfahren zur Bewertung von Heizungsanlagen, den so genannten Heizungs-Check. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem örtlichen Innungsfachbetrieb danach. Bei dem Check wird festgestellt, in welchem Zustand Wärmeerzeugung ( Heizkessel ), Wärmeverteilung ( Rohrleitungen ) und Wärmeabgabe ( Heizkörper ) sind. Danach lassen sich die Schwachstellen der Anlage benennen und man weiß, wo sich Einsparpotenziale nutzen lassen. Für alle Mängel werden Minuspunkte notiert, bis zu 100 insgesamt. Bei über 50 Minuspunkten arbeitet eine Heizung nur noch halb so effizient wie es dem Stand der Technik entspricht. Hier gilt es zu überlegen : Optimieren oder austauschen. Oftmals rechnet sich eine neue Anlage. Lassen Sie sich von einem Innungsfachbetrieb in ihrer Nähe beraten.

Frage : Wo erhalte ich Informationen zur Heizungsmodernisierung ?

Antwort : Schriftliches Informationsmaterial zum Energiesparen und zur Heizungsmodernisierung erhalten Sie bei Ihrem örtlichen Energieversorger, beim SHK-Innungsfachbetrieb und bei der Initiative Erdgas pro Umwelt.

Frage : Wie viel Quadratmeter Dachfläche benötigen wir für das Betreiben einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung ?

Antwort : Für einen Zwei- bis Drei-Personen Haushalt müssen Sie mit bis zu fünf Quadratmetern Kollektorfläche rechnen.

Frage : Welche Voraussetzungen muss das Haus für die Installation einer Solaranlage erfüllen ?

Antwort : Für die technische Umsetzung sind folgende Aspekte wichtig : Die Statik der Dachkonstruktion ( Flachdach und Schrägdach ) muss für die Anbringung eins Sonnenkollektors ausreichend sein.

Für die Installation von Solarkollektoren bieten sich nach Süden gerichtete Dachflächen vorrangig an, da hier die Sonneneinstrahlung am stärksten ist. Eine Ausrichtung nach Südosten und Südwesten ist jedoch auch möglich.

Die Kollektoren sollten einen optimalen Neigungswinkel von 45 Grad aufweisen. Dachflächen mit zum Beispiel 30 Grad Neigung sind jedoch auch ausreichend.

Frage : Lohnt es sich wirtschaftlich, eine Solaranlage für die Warmwassererzeugung zu installieren ?

Antwort : Ja, das lohnt sich. Ein großes Einsparpotenzial haben Sie dann, wenn die Anlage entsprechend Ihrem Warmwasserbedarf dimensioniert ist. Lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb Sanitär Heizung Klima ( SHK ) umfassend beraten.

Frage : Wie wird der Einbau einer Solaranlage staatlich gefördert ?

Antwort : Pro Quadratmeter Kollektorfläche gibt es einen staatlichen Zuschuss von 60 Euro. Wird auch die Heizung mit der Solaranlage unterstützt, erhalten Sie eine Förderung von 105 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche.

Frage : Wie finde ich einen qualifizierten, unabhängigen Energieberater ?

Antwort: Erkundigen Sie sich am besten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Dort sind unabhängige Energieberater gelistet. Eine Förderung durch Bundesmittel kann nur bei einer " Vor-Ort-Beratung " durch einen gelisteten Energieberater erfolgen.

Frage : Ich habe mir im Baumarkt eine Hocheffizienzheizungspumpe gekauft. Jedoch habe ich keine KfW-Förderung erhalten. Was raten Sie mir ?

Antwort : Wenden Sie sich am besten an einen SHK-Fachbetrieb. Die Magdeburger SHK-Fachbetriebe wurden von den Städtischen Werken Magdeburg über die Beantragung und den Ablauf einer Förderung über die KfW-Bank informiert.

Frage : Bieten die Städtischen Werke Magdeburg Energieberatungen speziell zum Thema Heizung an ?

Antwort : Ja, die Stadtwerke bieten monatliche Energiespar-Seminare an und zusätzlich 14-tägliche SWM-Beratungstage mit speziellen Energieberatern für alle Fragen rund um die Energieeinsparung.

Frage : Wir haben ein Mehrfamilienhaus mit 40 Wohneinheiten und einer 15 Jahre alten Gas-Zentralheizung. Wie viel Energie lässt sich mit einem modernen Gas-Brennwertgerät einsparen ?

Antwort : Mit dem Brennwerteffekt, dem modulierenden Brenner mit einer Leistungsregulierung von 30 bis 100 Prozent und der modernen Dreipumpregelung sowie der besseren Isolierung des Heizgerätes und des im Allgemeinen geringeren Wasserinhalts lassen sich im Regelfall zwischen 15 und 30 Prozent gegenüber der alten Anlage einsparen, abhängig von Ihrer individuellen Situation.

Frage : Wir wohnen zur Miete. Wie können wir Heizkosten sparen ?

Antwort : Schon eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad hilft, jährlich zirka sechs Prozent Heizkosten zu sparen. Verzichten Sie darauf, die Fenster ständig zu kippen, sondern führen Sie ein mehrminütiges Stoßlüften durch. Decken Sie außerdem Ihre Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen zu.

Frage : Ist es ratsam die Heizung regelmäßig warten zu lassen ?

Antwort : Eine regelmäßige Wartung durch einen Innungsfachbetrieb macht Sinn, weil so der Heizkessel optimal eingestellt wird. Das bedeutet weniger Energieverbrauch und auch weniger Abgase. Damit leisten Sie auch einen Beitrag zum Umweltschutz.

Frage : Was bringt eine Solarwärmeanlage ?

Antwort : Damit lassen sich im Schnitt etwa 60 Prozent der jährlichen Kosten für die Warmwassererzeugung decken. Im Sommer sind sogar bis zu 100 Prozent möglich. Wird die Heizung zusätzlich mit einer Solaranlage unterstützt, können Sie einen Teil der Heizkosten sparen.

Frage : Welche Prüfpflichten habe ich bei einem Öl- oder Gas-Heizgerät ?

Antwort : Die Gasleitung für die Kundenanlage ist alle zwölf Jahre durch ein Fachunternehmen zu prüfen ( Gebrauchsfähigkeitsprüfung ). Öl- und Gasanlagen sind durch den Innungsfachbetrieb einmal jährlich zu prüfen ( Heizungswartung ). Die wiederkehrende Messpflicht durch den Bezirksschornsteinfegermeister : Bei Ölanlagen jährlich und bei Gasanlagen alle 1-3 Jahre je nach Gerätetyp.

Frage : Ich habe eine bestehende Heizungsanlage mit Heizkörpern und möchte eine Gasbrennwerttherme in Kombination mit einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung einbauen lassen. Was kostet mich das ?

Antwort : Bei einer Hausgröße von zirka 120 Quadratmetern Wohnfläche, einem energiesparenden Gasbrennwertgerät und einer Solaranlage mit einer Kollektorfläche von 12 bis 15 Quadratmetern müssen Sie ungefähr mit 12 000 bis 15 000 Euro Investitionskosten rechnen. In Kombination mit einer Solaranlage für die Warmwassererzeugung müssen Sie mit 8500 bis 10 200 Euro rechnen. Der Austausch durch eine neue Brennwertanlage kostet zirka 4500 bis 5500 Euro, je nach Ausführung.