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Ferientipp Zeitreise in den Wilden Westen

In Sachsen-Anhalt beginnen am Wochenende die Ferien. Wie wäre es mit einem Ausflug zu Cowboys und Indianern?

Von Ivonne Sielaff 20.06.2016, 01:01

Hasselfelde l Tauche ein in eine andere Welt – mit diesem Slogan wirbt Pullman City Harz, Deutschlands größte Westernstadt. Gut 200.000 Quadratmeter groß ist das Gelände der „Westernmetropole“ bei Hasselfelde. Besucher werden zurückversetzt in die Zeit des Wilden Westens – mit Cowboys und Indianern.

Das Herzstück von Pullman City ist die Main Street – eine Straße, wie man sie aus alten Wildwestfilmen kennt. Mit Bank, Hotel, dem Domizil des Sheriffs, Gefängnis, einem Salon, einer Dance Hall mit Honky-Tonk-Musik – und etlichen Geschäften. Hier können Besucher eine Menge Geld lassen, um sich stilecht für einen Bummel durch die Westernstadt auszustatten. Cowboyhüte, Südstaatenkostüme, Schmuck, Schuhe und sogar Waffen werden in den Shops angeboten. Die Verkäufer selbst sehen aus, als wären sie dem 19. Jahrhundert entsprungen. Überhaupt ist es in Pullman City eine Selbstverständlichkeit, wenn einem Cowboys samt Pferd über den Weg laufen.

Die Zeit im Park vergeht wie im Fluge. Beinahe im Stundentakt stehen Shows auf dem Veranstaltungsprogramm – mit Wunderdoktor Tom Ace, Messer-, Tomahawk- und Tricklasso-Künstlern, mit Pferden und Hunden, Livemusik am Abend und am Wochenende mit den Wild Girls.

Täglicher Höhepunkt ist Buffalo Bill’s Wild-West-Show. Ab 15.30 Uhr präsentieren etliche Akteure einen sehenswerten Abriss über die Geschichte des Wilden Westens – von den ersten Siedlern aus Europa, die auf die Indianer trafen, über die Cowboys mit ihren Herden bis zu den Goldgräbern. Beeindruckend und rasant geht es zu, wenn die alten Kutschen direkt an den Zuschauern vorbeibrettern, wenn sich verfeindete Soldaten Gefechte liefern, wenn vom Schicksal der amerikanischen Ureinwohner berichtet wird. Selbst Bisons und eine Herde Long Horns fehlen bei der Show nicht. Wenn die Rinder mit den übergroßen Hörnern gemächlich durch den Staub traben, ist es mucksmäuschenstill unter den Besuchern rechts und links der Main Street.

Spätestens jetzt fühlt man sich angekommen in der Zeit des Wilden Westens. Abseits der Hauptstraße liegen das Old West Museum, das Fire Department Museum, die Yukon Siedlung, das Lager der Trapper, das Goldwash Camp, die Tiergehege sowie das Weißzeltlager. Hier geht es außerhalb der Saison recht ruhig zu. In den Sommerferien wird es belebter. Dann halten dort die Indianer Einzug.

Während die erwachsenen Besucher das Gelände und die Museen erkunden, zieht es die Kinder wie magisch auf den Abenteuerspielplatz neben der Reithalle. Was sind schon Indianer und Pferde, wenn man hier nach Herzenslust klettern und toben kann? Nur die Seilrutsche bedarf einer Reparatur. Die Gondel hakt ab und zu.

Pullman City ist ein klassisches Schön-Wetter-Ausflugsziel. Aber auch bei Regen muss ein Besuch der Westernstadt nicht komplett ins Wasser fallen. Die Shows finden bei jedem Wetter statt, die Zuschauertribünen sowie die Ladenpassagen sind überdacht. Unterschlupf bietet zudem die 1000 Quadratmeter große Indoorspielwelt mit Trampolin, Kletterturm, Rutschen und Bullriding, wo man Kinder bei Regen bei Laune halten kann.

Das Speisenangebot im Park ist vielfältig. Und das ist sicherlich alles andere als typisch für die Zeit vor mehr als 100 Jahren. Von Steaks über Currywurst bis Kartoffelspalten ist für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas dabei. Besonders zu empfehlen ist das Chimichanga mit Reis und Salat im mexikanischen Restaurant El Paso.

Eine Karte für die Westernstadt kostet 18 Euro für Erwachsene, Kinder von 13 bis 16 Jahren zahlen 15 Euro, von 4 bis 12 Jahren 12 Euro. Die Eintrittskarte gilt den ganzen Tag und ist ihren Preis wert – allein schon wegen der vielen Shows. Jedoch sind nicht alle Angebote im Park inklusive. Für Kutschenfahrten, Ausritte, Goldwaschen und Schießversuche zahlt man drauf, Speisen, Getränke und Souvenirs schlagen ebenfalls zu buche.

Wem das Wildwestfeeling wichtig ist, dem sei von einem Besuch der Westernstadt zu Veranstaltungen wie dem Wochenende der Boss-Hoss-Fahrer oder der Quadfans abzuraten. An solchen Tagen ist der Park heillos überfüllt. Man sollte sich also vorher über das Jahresprogramm informieren.

Fazit: Ein Ausflug nach Pullman City ist empfehlenswert. Und zwar nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie. Denn wer hat als Kind nicht gern Cowboy und Indianer gespielt?

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