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Kinder im Netz Vertrauen und ein wenig Kontrolle

Wer nicht will, dass die Kinder zu viel Zeit am Computer verbringen, hat vieleKontrollmöglichkeiten. Ein Allheilmittel sind sie aber nicht.

25.11.2017, 01:30

Bonn/Berlin (dpa) l Für manche Familien ist es ein leidiges Thema - ein Thema, das eigentlich so alt wie Computer und Spielkonsolen selbst sind. Es geht um die Frage, wie lang und wie oft gespielt oder im Netz gestöbert werden darf. Naturgemäß gehen die Meinungen von Eltern und Kindern weit auseinander, wie viel genug oder zu viel ist. Windows und macOS bieten Eltern viele Möglichkeiten, Kindern bei der Benutzung von Computern zumindest technische Grenzen zu setzen. Ein Überblick:

Sowohl Windows 7 und Windows 10 als auch macOS erlauben in ihren Benutzereinstellungen das Einrichten von Nutzerkonten mit geringeren Zugriffsrechten. „Kinder bekommen keine Administratorenrechte, die bekommen nur Eltern“, empfiehlt Peter Siering, von der Fachzeitschrift „c‘t“. Mit einem solchen eingeschränkten Konto können Kinder nur mit Zustimmung der Eltern Programme installieren oder Einstellungen verändern.

Apple macht es Nutzern hier leicht. Gleich bei der Einrichtung des Kontos können Nutzer die Kindersicherungsoption wählen. In einer Liste kann dann per Mausklick bestimmt werden, ob und wie lange Internet, iTunes und Spiele zur Verfügung stehen. Der Webcamzugriff lässt sich ebenfalls verhindern.

„Ein Zeitlimit ist immer dann gut, wenn ein Kind von pausenloser Beschäftigung mit Medien überfordert ist“, sagt Kristin Langer, Medientrainerin bei der Aktion „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“. Windows 7, 8, 10 und macOS erlauben das Anlegen von stundengenauen Zeiträumen, in denen ein Nutzerkonto Zugriff auf den Computer hat. So lassen sich Schlafenszeiten auch für einzelne Tage einstellen und durchsetzen, erklärt die Initiative „Klicksafe.de“.

Windows und macOS erlauben bei eingeschränkten Nutzerkonten (Windows 7 oder macOS) oder über die Familiensteuerung (Windows 10) auch die Freigabe oder Sperre einzelner Programme und Spiele. Hier kann zum Beispiel festgelegt werden, dass nur Textverarbeitung und Internet sowie altersgerechte Spiele gestartet werden dürfen.

Nicht alles im Web ist auch für Kinder geeignet. Hundertprozentigen Schutz vor unangemessenen Inhalten gibt es zwar nicht. Doch die Betriebssysteme bieten eine Filterung. MacOS etwa erlaubt Eltern, Listen von freigegebenen Webseiten anzulegen. Dann können Kinder nur diese Seiten ansteuern.

Selbst die besten technischen Sperren können überwunden werden. Je älter Kinder werden, umso findiger werden sie meist auch bei der Umgehung von Sperren. Zu sehr sollte man sich darauf also nicht verlassen. Für Kristin Langer ist die Technik ohnehin nur die halbe Miete. „Technische Lösungen sind nur eine Unterstützung.“ Das Gespräch und vor allem das Verständnis für die Notwendigkeit mancher Regeln ersetzen sie nicht.

„Manchmal sind solche Einstellungen gemein“, räumt Langer ein. Statt Sperren einzurichten, plädiert sie dafür, Kindern immer zu erklären, warum sie für manche Inhalte vielleicht noch zu jung sind. Klare Verabredungen funktionierten häufig. Und: „Wenn man miteinander im Gespräch bleibt, braucht man die Kontrolle nicht“, sagt sie. „Weil sich dann die Kinder bei Problemen melden.“