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Technik Was Smartwatches wirklich können

Mit Smartwatches gibt es den Luxus, mit der Uhr telefonieren zu können. Doch der Grat zwischen Spielerei und Hilfsmittel ist schmal.

Von Jochen Wieloch 02.12.2016, 23:01

München (dpa) l Es ist gerade mal ein paar Monate her, da prognostizierten Experten der Smartwatch eine rosige Zukunft. Doch „ihre Zeit ist noch nicht reif“, hatte die „Stiftung Warentest“ bereits im Oktober 2015 getitelt und unter anderem die starke Smartphone-Abhängigkeit vieler Uhren bemängelt. Weitere massive Kritikpunkte waren die kurzen Akkulaufzeiten und die wenig intuitive Bedienung.

Lisa Brack, Chefredakteurin Test und Kaufberatung bei „Chip“ bemängelt: „Nur bei wenigen Funktionen kann man das Handy quasi daheimlassen, etwa beim Joggen, wenn die Smartwatch einen eigenen GPS-Sensor hat. Oder beim Schwimmen, sofern die Smartwatch nicht nur wasserfest, sondern auch -dicht ist.“ Beide Features seien mittlerweile Standard.

Einige Modelle verfügen zusätzlich über ein Barometer und einen Höhenmesser. Brack zufolge lohnt sich eine Smartwatch für „technikbegeisterte Menschen – insbesondere diejenigen, die laufend informiert werden möchten, was auf ihrem Handy los ist. Und natürlich für Sportler, die ihre Bewegungen tracken möchten“. So ist es möglich, unter anderem die zurückgelegte Strecke und verbrauchte Kalorien sowie durchschnittliche und maximale Geschwindigkeiten abzurufen. Wer die Smartwatch für sportliche Aktivitäten nutzen will, sollte auf einen Pulsmesser achten. Fahrradfahrer können die Uhren als Navi nutzen. Außerdem eignen sich die Geräte für soziale Netzwerke und Messaging mit Facebook und WhatsApp sowie für Kalendererinnerungen.

Smartwatches lassen sich in zwei Gruppen einteilen: „Es gibt Modelle mit und ohne eigene Sim-Karte“, sagt Markus Mizgalski von „PC-Welt“. Modelle mit Sim sind eigenständig, wie ein Smartphone-Ersatz am Handgelenk. Ohne Sim muss über Bluetooth eine Verbindung zum Handy hergestellt werden. Zu den Uhren mit eigenem Sim-Karten-Slot gehören unter anderem die Modelle Samsung Gear S, LG Watch Urbane, Enox WSP88 und Omate True Smart. Laut Mizgalski sind das im Prinzip Android-Smartphones, die auf Handgelenk-Format gebracht wurden. „Das bedeutet, dass man das Telefon durch die Uhr ablösen, oder aber eine Zweitkarte mit identischer Rufnummer beantragen muss, will man auch auf der Uhr unter der gewohnten Nummer erreichbar sein.“

Alle diese Uhren haben das Betriebssystem Android Wear. Das nutzen auch höherwertige Smartwatches ohne Sim wie Motorola Moto 360 oder Sony Smartwatch 3. „Während die populären Pebble-Watches die Installation vieler Apps zulassen, sind Uhren aus dem unteren Preissegment hier extrem limitiert“, sagt Mizgalski.

Bei den anfänglichen Akku-Problemen haben viele Hersteller inzwischen nachgebessert. „Die Apple Watch Series 2 liefert mittlerweile eine doppelt so lange Laufzeit wie die erste Apple Watch“, sagt Lisa Brack. „In der Regel kann man aber davon ausgehen, seine Uhr alle zwei bis spätestens drei Tage zu laden.“