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Elektromobilität So tanken E-Autofahrer am besten

Ladesäulen für E-Autos sind oftmals schwer zugänglich. Doch Verbraucher dürfen auf Besserung hoffen.

13.11.2019, 23:01

Berlin (dpa) l Im erschwerten Zugang zu Ladesäulen sieht zum Beispiel der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) einen Grund für die „enttäuschenden Verkaufszahlen“: Verbraucher sähen sich an öffentlichen Ladesäulen einem unverständlichen Tarifsystem und einer Vielzahl an Zahlungsmethoden gegenüber.

Aber der Dschungel lichtet sich, wenn auch langsam: Öffentliche Ladesäulen, die seit Mitte Dezember 2017 in Betrieb gegangen sind, müssen laut Ladesäulenverordnung ohne Registrierung nutzbar sein.

Nur: Das gilt für die vielen Tausende zuvor installierten Ladesäulen nicht. Auch müssen die Säulen seit April 2019 einen Preis pro Kilowattstunde (kWh) nennen, aber auch das sei noch nicht flächendeckend umgesetzt, kritisiert Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift „Finanztest“.

Allein die Zahl von 123 Autostromtarifen, die die Marktforscher von EuPD Research im Frühjahr 2019 untersucht haben, zeigt: Übersichtlich ist das Ganze nicht. Mal wird nach Ladezeit abgerechnet, mal nach Kilowattstunde. Es gibt Flatrates oder Modelle mit Grundgebühr. Abgerechnet wird per Kreditkarte oder Lastschrift, per Paypal, Sofortüberweisung oder Paydirect. Zudem ist an vielen Säulen spontanes Laden unmöglich, es werden Ladekarten oder Token benötigt, die man erst nach Registrierung erhält – per Post.

Vorteil beim E-Auto: Man kann sich zu Hause seine eigene Tankstelle errichten. Denn zum Kauf des Autos bieten viele Hersteller ihren Kunden gleich eine Wallbox an. So lädt das Auto in der heimischen Garage. Kosten: zwischen rund 500 und mehreren tausend Euro.

Doch Schätzungen zufolge findet jede dritte Ladung unterwegs an einer öffentlichen Ladesäule statt. Wie die EuPD-Untersuchung zeigt, liegt der kWh-Preis meist um einiges höher als der normale Haushaltsstrom, der derzeit rund 30 Cent je Kilowattstunde kostet.Doch welcher Anbieter lohnt sich für wen? Wer in einem begrenzten Radius bleibt und fast nie längere Strecken fährt, sollte sich nach lokalen Tarifen örtlicher Stromanbieter umschauen.

Vielfahrer, die in der ganzen Republik unterwegs sind, könnten sich Flatrate-Angebote ansehen. Teils gibt es Angebote für 25 Euro im Monat. Um möglichst viele Ladepunkte nutzen zu können, kann das Roaming lohnen. Wie beim Telefonieren mit dem Handy steht es für die anbieterübergreifende Nutzung der Infrastruktur.

Die Angebote „ermöglichen in der Regel deutschlandweites Laden“, so der ADAC. Es genügt meist eine Ladekarte, um Zugang zu Ladepunkten in einem Verbund zu erhalten − oft auch im Ausland. Große Anbieter sind NewMotion und Plugsurfing, die europaweit jeweils über 100 000 Ladepunkte bieten. Zusammen mit dem Energieversorger EnBW bietet auch der ADAC einen Roaming-Tarif an. Er liegt bei 29 Cent/kWh fürs Normalladen, 39 Cent fürs Schnellladen. Zugang zur Säule erhält der Kunde per App oder Ladekarte – wenn er ADAC-Mitglied ist.