1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Energie lässt sich am besten sparen, wenn man die Heizung optimiert

Volksstimme-Telefonforum Energie lässt sich am besten sparen, wenn man die Heizung optimiert

25.03.2009, 05:06

Auskunft zum Energiesparen, zu Heizungs- und Solaranlagen gaben gestern vier Fachleute am Volksstimme-Telefon. Hier eine Auswahl von Fragen und Antworten.

Frage : Gibt es finanzielle Zuschüsse, wenn wir unsere alte Gasheizung durch ein neues Gasbrennwertgerät ersetzen ?

Antwort : Wenn Sie neben dem Austausch der Heizung durch ein Brennwertgerät auch eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung einbauen lassen, können Sie 750 Euro Zuschuss für das Gerät erhalten und 105 Euro pro Quadratmeter Kollektorfäche für die Solaranlage. Anträge auf Zuschüsse müssen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gestellt werden.

Frage : Wieviel spare ich mit einer solarthermischen Anlage ?

Antwort : Mit einer Solarthermieanlage können sie 25 bis 30 Prozent bei der Heizung und bis zu 60 Prozent bei der Warmwassererzeugung sparen. Das ist aber nicht der einzige Aspekt, es gibt noch zahlreiche Möglichkeiten, Energie einzusparen. Beispielsweise entsteht durch den Einsatz einer geregelten Heizungspumpe eine Kostenersparnis von 50 bis 80 Prozent der Stromkosten gegenüber einer ungeregelten Heizungspumpe.

Frage : Gibt es Fördermittel für den Einbau einer neuen Heizung ?

Antwort : Für eine Heizungsmodernisierung stellt die KfW-F örderbank zinsgünstige Darlehen zur Verfügung. Anträge müssen Sie bei Ihrer Hausbank stellen.

Frage : Ist die moderne Brennwerttechnik sparsamer gegenüber einer alten Anlage ?

Antwort : Ja, Brennwertgeräte gelten als besonders sparsam, weil sie die eingesetzte Energie durch einen hohen Nutzungsgrad optimal ausnutzen. Im Vergleich zu einem alten Heizkessel können Sie 25 bis 40 Prozent Energie pro Jahr einsparen.

Frage : Was bringt eine Solarwärmeanlage ?

Antwort : Mit einer Solarwärmeanlage lassen sich im Schnitt etwa 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs decken. Im Sommer sind sogar bis zu 100 Prozent möglich. Bei ausreichender Dimensionierung kann zusätzlich die Heizung unterstützt werden.

Frage : Ich möchte meine bestehende Anlage mit einem Scheitholzvergaserkessel nachrüsten. Gibt es dafür Fördermittel ?

Antwort : Ja, beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gibt es eine Übersicht möglicher Förderungen für den Gebäudebestand und auch für Neubauten. Mit der Förderampel können Sie prüfen, ob eine Förderung für Sie in Frage kommt.

Frage : Wo fnde ich einen qualifizierten Energieberater ?

Antwort : Bei den Städtischen Werken Magdeburg f ndet alle 14 Tage freitags ein " Energieberatungstag " statt. Ein qualifzierter Energieberater steht zum Beispiel am 27. März von 8 bis 18 Uhr für alle Fragen rund um Energieeinsparungen zur Verfügung. Außerdem bietet der Fachverband SHKSachsen-Anhalt eine Übersicht qualif zierter Energieberater des Handwerks.

Frage : Was kostet die Anschaffung und Installation einer Brennwerttherme mit Warmwasserbereitung ?

Antwort : Je nach Hersteller und örtlichen Gegebenbeiten müssen Sie mit etwa 4000 bis 5000 Euro rechnen.

Frage : Müssen Sonnenkollektoren immer nach Süden ausgerichtet sein ?

Antwort : Eine Ausrichtung nach Süden, Südwesten oder Südosten wäre ideal. Die Kollektoren nach Osten oder Westen auszurichten, ist auch möglich, jedoch ist dann eine größere Kollektorfläche nötig ( ein Kollektor mehr ).

Frage : Wie viel Kollektorf äche benötige ich bei einer Solarwärmeanlage für Warmwasser ?

Antwort : Unter optimalen Bedingungen muss man bei einem Vier-Personen-Haushalt mit zwei Kollektoren von mindestens fünf Quadratmetern Fläche rechnen.

Frage : Wie kann ich effektiv Energie einsparen ?

Antwort : Die beste Form der Energieeinsparung ist die Optimierung der Heizungsanlage. Jede Heizungsanlage hat Verluste, etwa durch Verschmutzung, fehlende Wartung, defekte Thermostatventile, Überheizung einzelner Räume. Diese Verluste müssen gefunden werden, beispielsweise mit dem Heizungs-Check.

Dabei handelt es sich um ein bundesweit einheitliches Checklistenverfahren, das die Heizungsanlage in punkto Eneergieeffzienz genau unter die Lupe nimmt. Versteckte Energiepotenziale werden aufgedeckt und konkret benannt. Informationen dazu gibt es beim örtlichen Innungsfachbetrieb.

Frage : Ist es sinnvoll, die bestehende Solaranlage zur Heizungsunterstützung mit einem Gasbrennwertgerät zu kombinieren ?

Antwort : Ja, die Solaranlage lässt sich leicht integrieren und kann etwa 15 bis 20 Prozent der jährlichen Heizkosten einsparen.

Frage : Nach welcher Zeit rechnet sich eine Solarwärmeanlage ?

Antwort : Das lässt sich nicht vorhersagen. Es hängt wesentlich von der Entwicklung der Energiekosten ab. Faustregel : Je mehr Personen im Haushalt leben bzw. je größer der Warmwasserbedarf ist, desto früher rechnet sich die Solaranlage.

Frage : Brennwertgerät oder Niedertemperaturkessel – was ist besser ?

Antwort : Ein Niedertemperaturkessel ist in der Anschaffung oftmals günstiger. Der Brennwertkessel ist jedoch verbrauchsärmer und umweltfreundlicher.

Frage : Ich beabsichtige, eine Luftwärmepumpe zu installieren. Was ist zu beachten ?

Antwort : Luftwärmepumpen sind vorzugsweise im Außenbereich aufzustellen Hier bietet sich etwa ein Carport an.

Frage : Ich möchte neu bauen, welche Heizung ist empfehlenswert ?

Antwort : In der Regel ist eine Gasbrennwertheizung mit solarer Unterstützung zu empfehlen. Die Vorteile : wirtschaftlich und technisch ausgereift, geringer Platzbedarf, zukunftssicher durch Nutzung der Sonne als Energiequelle.

Frage : Wie ist eine Energieeinsparung von 25 Prozent und mehr möglich, obwohl mein Heizkessel bei der Abgasmessung noch über 90 Prozent anzeigt ?

Antwort : Durch die Brennwertnutzung, durch das bessere Masseverhältnis, durch den geringeren Wasserinhalt, durch die bessere Dämmung und durch das bessere Regelverhalten sind Einsparungen von 25 Prozent und mehr möglich.

Frage : Welche Raumtemperatur soll ich wählen ?

Antwort : Überheizte Räume sind nicht nur ungesund, sondern kosten auch unnötig Geld und Energie. Eine Absenkung der Raumtemperatur spart jährlich zirka sechs Prozent Heizkosten. Folgende Raumtemperaturen sind normalerweise ausreichend : Wohnräume 19 bis 22 Grad, Schlafräume 15 bis 18 Grad, Bad 22 bis 24 Grad.