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Hurricane und Wacken Große Musik-Festivals bis Ende August abgesagt

Viele Open-Air-Festivals sind für Tausende Musik-Fans das Ereignis des Jahres. Doch diesmal dürfte sich große Enttäuschung breit machen. Denn das Veranstaltungsverbot führt zu einer Reihe von Absagen.

16.04.2020, 14:11

Berlin (dpa) - Die Festivals Hurricane, Southside, Deichbrand, Elbjazz, Limestone, Highfield und M'era Luna sind wegen der Coronavirus-Krise abgesagt. Sie müssen "aufgrund des bundesweiten Veranstaltungsverbots bis zum 31. August 2020" ausfallen, wie der Veranstalter FKP Scorpio mitteilte. Ob Ticketinhaber ihr Geld zurückbekommen, blieb zunächst offen.

"Unsere Gäste können sich sicher sein, dass wir sie schnellstmöglich und umfassend über weitere Schritte informieren werden", hieß es. "Für viele Musikfans sind unsere Festivals lang herbeigesehnte Höhepunkte des Jahres, die in dieser noch nie da gewesenen Ausnahmesituation dennoch ganz klein scheinen", erklärte der FKP-Scorpio-Geschäftsführer Stephan Thanscheidt.

Die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August hatten die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder zuvor beschlossen.

Heavy-Metal-Festival in Wacken fällt aus

Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wird in diesem Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht stattfinden. "Wir stehen vor einer Situation, wie wir sie in 30 Jahren noch nicht erlebt haben, denn wir müssen schweren Herzens mitteilen, dass es in diesem Jahr leider kein Wacken Open Air geben wird", sagte Festival-Mitbegründer Holger Hübner. Grund ist die von Bund und Schleswig-Holstein geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August.

Des Festival sollte ursprünglich vom 30. Juli bis 1. August 2020 stattfinden. "Unser gesamtes Team hat auch in den letzten Monaten intensiv an dem Festival gearbeitet. Desto mehr sind wir alle enttäuscht, dass wir in diesem Jahr kein Wacken Open Air mit unseren Besuchern und den Bands feiern dürfen", sagte Hübner. Mitbegründer Thomas Jensen sagte: "Diese Nachricht trifft uns tief und muss auch von uns erst einmal verarbeitet werden." Dennoch trügen die Organisatoren "in dieser für die gesamte Welt schwierigen Lage die Entscheidung der Bundesregierung mit".

Zum Umgang mit den bereits verkauften Tickets für das Festival und den Plänen für 2021 wollen sich die Organisatoren "so bald wie möglich äußern, bitten hierfür aber um etwas Geduld", hieß es. In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75.000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht.

"Rock am Ring" und "Rock im Park" finden ebenfalls nicht statt

Auch "Rock am Ring" und "Rock im Park" wurden wegen Corona abgesagt. Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Festivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" Anfang Juni abgesagt. Das teilte der Veranstalter Live Nation nun mit.

"Für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler und 175.000 Fans, die am ersten Juni-Wochenende 35 Jahre "Rock am Ring" und 25 Jahre "Rock im Park" feiern wollten, ist diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend", hieß es in der Mitteilung. "Dennoch haben die Produzenten uneingeschränktes Verständnis für diese unausweichliche Maßnahme im Interesse der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten, so traurig die Absage der ausverkauften Zwillingsfestivals ist."

Die Festivals hätten vom 5. bis 7. Juni am Nürburgring in der Eifel und auf dem Zeppelinfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten in Nürnberg über die Bühne gehen sollen. Zu den Headlinern gehörten in diesem Jahr die Bands Green Day, Volbeat und System Of A Down.

Auch Africa Festival in Würzburg von Verbot betroffen

Das internationale Africa Festival in Würzburg wird in diesem Sommer ebenso ausfallen. Das teilte eine Sprecherin mit. Grund ist die vom Bund geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August.

Das Festival sollte ursprünglich vom 29. Mai bis zum 1. Juni stattfinden und damit zum 32. Mal. Es ist laut den Organisatoren Europas größtes Festival für afrikanische Musik und Kultur. Das für dieses Jahr geplante Programm soll nun soweit wie möglich im nächsten Jahr vom 3. bis 6. Juni umgesetzt werden. Bis zu 80.000 Besucher tummeln sich alljährlich auf dem Festivalgelände am Main. Dutzende Musiker und Tänzer vermitteln afrikanisches Flair.

Die für dieses Jahr verkauften Tickets sollen für 2021 gelten; sie könnten aber auch zurückgegeben werden.

Kein Elektro-Festival "Parookaville" in diesem Sommer

Das Elektro-Festival "Parookaville" trifft es ebenfalls. "Wir sind am Boden zerstört, genau wie ihr", teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Da Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt seien, sei ein "Parookaville 2020" unmöglich geworden. Gleichzeitig respektiere man die Entscheidung der Regierung.

Das Festival hätte eigentlich Mitte Juli auf dem ehemaligen Militärgelände des Flughafens Weeze stattfinden sollen. Viele Tickets waren schon verkauft. Alle Käufer sollen in den nächsten Tagen nun eine E-Mail erhalten. Nach Angaben der Veranstalter bekommen sie die Möglichkeit, Tickets für das nächste "Parookaville" im kommenden Jahr zu bestellen - oder eine Rückerstattung zu verlangen. Nach früheren Angaben sollte es in diesem Jahr wie 2019 rund 85.000 Tickets geben.

Mitteilung FKP Scorpio