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Corona-Test oder Quarantäne Island und Spanien ändern ihre Einreiseregeln

Reisen nach Island könnten schon bald etwas leichter werden. Wer bisher den Inselstaat im Nordatlantik besuchen wollte, musste zwei Wochen in Quarantäne. Doch nun soll es eine weitere Option geben. Spanien hingegen verschärft die Bedingungen für eine Einreise.

13.05.2020, 10:41
Steffen Trumpf
Steffen Trumpf dpa

Reykjavik (dpa) - Island-Touristen sollen bei der Einreise bald die Wahl zwischen einem Corona-Test und einer zweiwöchigen Quarantäne haben. Spätestens ab dem 15. Juni wolle man die Beschränkungen für internationale Reisende lockern, teilte die isländische Regierung mit.

Demnach will sie Touristen bei Ankunft auf der Nordatlantik-Insel aller Voraussicht nach entscheiden lassen, ob sie lieber für 14 Tage in Quarantäne gehen oder sich auf das neuartige Coronavirus testen lassen wollten. Auch auf andere Weise - etwa mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen - könnten sie nachweisen, coronafrei zu sein. Genaue Details solle eine Arbeitsgruppe der Regierung ausarbeiten, eine Entscheidung dazu komme Ende Mai.

Geplant sei zudem, dass Touristen eine sogenannte Tracing-App herunterladen und gebrauchen müssten, die bereits von 40 Prozent aller Isländer genutzt werde, erklärte die Regierung. Mit solch einer Corona-Warn-App können Infektionsketten besser verfolgt werden.

Für einige Berufsgruppen, darunter Wissenschaftler, Filmemacher und Sportler, werden die Beschränkungen demnach bereits ab diesem Freitag (15. Mai) gelockert. Bislang war es zwar möglich, aus Ländern des Schengenraums nach Island einzureisen. Alle Reisenden - Aus- und Isländer - müssen sich nach der Ankunft aber derzeit für 14 Tage in Quarantäne begeben.

Island hat die Ausbreitung des Coronavirus in den vergangenen Wochen fast zum Erliegen gebracht. Seit fünf Tagen wurden keinerlei Neuinfektionen von den isländischen Behörden gemeldet, Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind seit dem 20. April nicht mehr gestorben auf der Insel. Nur noch eine erkrankte Person liegt derzeit im Krankenhaus.

Auch Spanien schickt aus dem Ausland Einreisende in Quarantäne

Auch im Urlaubsland Spanien müssen aus dem Ausland einreisende Passagiere nun 14 Tage lang in Quarantäne. Die Entscheidung der spanischen Regierung wurde jetzt im offiziellen Bulletin veröffentlicht. Die Maßnahme gilt ab dem 15. Mai und soll so lange in Kraft bleiben, bis der Mitte März wegen der Corona-Pandemie ausgerufene Alarmzustand aufgehoben wird. Dieser war zuletzt bis zum 24. Mai verlängert worden, könnte aber nach dem Wunsch der linken Regierung noch weiter verlängert werden.

Bislang gab es eine solche Vorschrift nur in bestimmten Fällen, etwa für Menschen, die aus Italien einreisten. Nun will Spanien hingegen anderen europäischen Ländern - darunter Deutschland - mit dieser verschärften Maßnahme folgen. "Die günstige Entwicklung der epidemiologischen Situation in unserem Land und der Beginn der Deeskalation machen es notwendig, die Kontrollmaßnahmen zu verstärken", hieß es. So soll ein Wiederaufflammen der Corona-Ausbreitung verhindert werden.

Der Anordnung zufolge müssen Reisende die ersten zwei Wochen nach ihrer Ankunft in ihrer Wohnung oder Unterkunft bleiben. Sie dürfen diese allerdings zum Einkaufen oder etwa für Arztbesuche verlassen - allerdings gilt dabei eine strenge Maskenpflicht. Bestimmte Berufsgruppen sind ausgenommen, darunter Transporteure, Crews von Flugzeugen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, wenn sie nicht mit Covid-19-Patienten in Kontakt waren.

Reiseveranstalter wurden dazu aufgerufen, ihre Kunden beim Ticketkauf über die Quarantänemaßnahmen zu informieren. Fluggäste sollen ein Formular (Passenger Location Card) ausfüllen, mittels dessen sie bei Bedarf von den Behörden ausfindig gemacht werden können.

Mitteilung Regierung

Corona-Zahlen Island

Bisherige Einreisebeschränkungen auf Island