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Rennen Verrückt nach Simson: Vollgas in Dessau

Packende Rennen, Stuntshow, Rundflüge und vieles mehr - das zehnte Simson-Rennen in Dessau war ein voller Erfolg .

Von Eckehard Schwarz 10.09.2018, 13:19

Dessau l Mit knapp 2000 Zuschauern, 93 Startern in sieben Wertungsklassen, deren Läufe bis gegen 23 Uhr gingen, war auch in diesem Jahr das Simson-Rennen im kleinen Arendseer Ortsteil Dessau ein großer Erfolg. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir auch zu unserem zehnten Rennen in elf Jahren wieder so viel Zuspruch erhalten haben und vor allem, dass uns wieder so viele Menschen ehrenamtlich unterstützen“ sagte am Sonnabend Organisator Jörg Liestmann. Doch nicht nur sein fleißiges Team sorgte wieder dafür, dass die Veranstaltung reibungslos ablief. Auch die Feuerwehr aus Kleinau, die Besatzung eines Rettungswagens, Landwirte die Traktoren mit Wasserwagen bereitstellten und schon im Vorfeld dafür sorgten, dass die Strecke nicht so staubte und danach Löschwasser vorhielten, waren als Helfer an der Strecke.

Bereits zu den Wettfahrten der Kinder waren viele Besucher gekommen und feuerten die Jüngsten an. Insgesamt gingen 39 Kinder an den Start, wo sie von Simone Schulz kurz eingewiesen wurden. Nach dem erfolgreichen absolvieren der Rundstrecke, oft angefeuert von der ganzen Familie, bekamen alle Teilnehmer Schokoladenmedaillen von Ellen Gagelmann überreicht. Im richtigen Ferrari-Outfit war auch der zweijährige Emil Krawczyk mit seinen Eltern erschienen.

Wer das Renn- und Festgeschehen einmal aus 35 Metern Höhe erleben wollte, der konnte eine Krangondel besteigen und wem dies noch nicht hoch genug war, für den standen nebenan auf dem Feldflugplatz Doppeldecker oder Schraubhubschrauber für Rundflüge bereit.

Für viel Aufsehen sorgte wieder das „Mopedsofa“ von Malte Liestmann, mit dem er die Eröffnungsrunde aller Teilnehmer anführte. Wie er berichtete, war „das vielleicht schnellste Sofa der Welt“ bis Mittwoch noch nicht startbereit und versagte seine Dienste. Erst nach vielen Bastelstunden setzte es sich zur Freude von Malte Liestmann und Tilmann Krüger wieder in Bewegung. Für die Kinder war auf der Festwiese wieder eine große Hüpfburg aufgebaut worden und auch das Balkenkarussell erfreute sich großer Beliebtheit. Für den Nachwuchs war auch eine kleine Quadstrecke eingerichtet.

Natürlich war auch wieder ausreichend für die nötige Verpflegung gesorgt, von leckeren Kuchen über Grillwürste bis hin zu Bohle und anderen kühlen Getränken, war alles vorhanden. Wer dazu noch etwas Gutes tun wollte, der konnte an der „Gulaschkanone“ von Hartmut Kleyer leckere Erbsensuppe mit Würstchen essen. Der Reinerlös kommt der Jugendfeuerwehr in Kleinau zugute, wie er berichtete.

Viel Spaß auf der Festwiese hatten auch die Freunde von Marian Sonntag aus Vienau, sie waren zuvor mit der „Queen“ einmal um den Arendsee gefahren und feierten jetzt zünftig Junggesellenabschied, denn Marian heiratet im Oktober, wie seine Freunde verrieten.

Dass bei allem Spaß alles im Rahmen blieb, dafür sorgte in diesem Jahr wieder der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) Roberto Krüger, der in seiner original DDR-Uniform und auf einer Simson Schwalbe für Ordnung sorgte.

Gleich zweimal zeigten die Motocross- Freestyler Robert Naumann, Joachim Schmidt und Martin Glaser vom „Generation X“-Team den Besuchern eine atemberaubende Show mit den verschiedensten Sprüngen. Sie flogen nach dem Start über eine Rampe zehn Meter in die Höhe und zeigten, dass man dabei nicht unbedingt auf seinem Motorrad sitzen muss. Sie standen auf ihren Maschinen, flogen freihändig darüber und zeigten sogar einen Salto rückwärts, so das den Zuschauern oft der Atem stockte. Für ihre Show erhielten die drei Freestyler, die bereits das dritte Mal in Dessau waren, viel anerkennenden Beifall.

Ab 17 Uhr standen dann die einzelnen Rennen im Vordergrund, insgesamt 93 Fahrer, darunter auch zwei Frauen, die in der Klasse 2 mitgefahren sind, kämpften in sieben Klassen um den Sieg. Der älteste Fahrer war Hanno Grymislawska aus Grabow, der natürlich auch die bekannten Schaumküsse aus dem Ort für die Damen um Svenja Liestmann mitgebracht hatte. Ältester Teilnehmer aus der Region Arendsee war Wolfgang Binde auf seinem SR Mopped. „Ich bin jetzt Rentner“, verriet er, bevor er zum Start fuhr. Die weiteste Anreise hatte in diesem Jahr Oliver Teetz aus Schönermark, der aus einer 169 Kilometer entfernten Gemeinde in Brandenburg angereist war.

Vor der Siegerehrung gegen 23 Uhr wurde es dann heiß auf dem Rennplatz. Zuerst zeigten die „Elektrik Dessauer“, dass man auch mit Schweißgeräten und Winkelschneidern eine tolle Lichtershow nach Musik von AC/DC machen kann. Dann folgte eine Stripperin, die es vor allem den männlichen Besuchern heiß werden ließ.