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Roman Jähnel Ein neuer Kommandeur am Standort Klietz

Oberstleuntnant Roman Jähnel ist neuer Kommandeur des Bundeswehrbereiches Ost mit Sitz in der Klietzer Kaserne.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 31.03.2020, 15:10

Klietz l Es war ein Antreten und eine Kommandeurübergabe, die sich Oberstleutnant Michael Vormwald als Kommandeur des Bereiches Truppenübungsplatzkommandantur Ost anders vorgestellt hatte. „Auch für uns gelten in Corona-Zeiten die Regeln und Richtlinien der Bundesregierung. Statt Musikkorps und Ehrenformation, mit einstündigem Antreten und anschließendem Empfang waren nur eine Hand voll Soldaten in einer weit aufgelockerten Formation angetreten. Das ist die absolute Notbesetzung, das operative Minimum, wie wir so schön sagen. Die Corona-Krise bedeutet eine Ausnahmesituation, auch für uns als Bundeswehr, da müssen wir uns wie alle anderen anpassen.“

Für Michael Vormwald (62), der nicht nur seine Verwendung als Kommandeur übergeben hat, sondern auch seine 44-jährige Karriere mit dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand beendet, ist das keine leichte Situation. „Aber wenn ich eines bei der Bundeswehr gelernt habe, dann ist es, in der Lage zu leben und das Beste aus der Situation zu machen.“ Dies fällt ihm umso leichter, weil er seinen Bereich Ost, der die fünf Truppenübungsplätze im Osten der Republik mit Altengrabow, Jägerbrück, Klietz, Lehnin, und Oberlausitz führt, in guten Händen weiß. Oberstleutnant Roman Jähnel, bis 2016 sein Stellvertreter im Bereich Ost, beerbte ihn. Mit der Übergabe wechselt Roman Jähnel vom Bereich Truppenübungsplatzkommandantur Süd in Bayern, den er als Kommandeur seit 2016 geführt hat, in eine ihm wohlbekannte Verwendung und Umgebung, war er doch schon in Klietz tätig. „Für mich ist einiges nicht neu, auch wenn sich in den letzten vier Jahren vieles verändert hat. Das wird mir die Einarbeitung hoffentlich erleichtern. Ich freue mich sehr, an alter Wirkungsstätte, nun als Kommandeur, eingesetzt zu sein“, so der Bayer, der schon seit 20 Jahren in Havelberg lebt.

Der formelle Akt der Übergabe lief dann ganz nach Protokoll ab. General Henne, General Standortaufgaben Berlin, entband Oberstleutnant Vormwald von seinen Pflichten als Kommandeur. Mit der Übergabe der Truppenfahne und der Übernahme des Kommandos durch Oberstleutnant Jähnel war die Amtsübergabe vollzogen. Die anschließend geplanten Feierlichkeiten mussten zwar auf Grund der aktuellen Corona-Ereignisse ausfallen, der feierlichen und sentimentalen Stimmung gerade beim scheidenden Kommandeur tat dies aber keinen Abbruch. Zu gern hätte er sich von seinen militärischen und auch zivilen Wegbegleitern persönlich verabschiedet, „bestimmt komme ich mal zum Neujahrsempfang nach Klietz“, sagt er im Volksstimme-Telefonat.

Oberstleutnant Michael Vormwald schaut auf eine lange Karriere bei der Bundeswehr zurück. Seit 1976 im Dienst, absolvierte er ein Ingenieurstudium an der Bundeswehruniversität in Hamburg. Nach etlichen Lehrgängen und Verwendungen auf verschiedenen Truppenübungsplätzen und Verwendungen in verschiedenen Kommandoebenen übernahm er erst die Führung des Truppenübungsplatzverbundes Klietz 2014 als Nachfolger von Jörg Wiederhold und 2015, mit dessen Indienststellung, den Bereich Truppenübungsplatzkommandantur Ost. „Damit hat er in seiner gesamten Dienstzeit wesentlich dazu beigetragen, die Truppenübungsplatzlandschaft in Deutschland auf den heutigen hervorragenden Stand zu bringen“, heißt es in der Presseerklärung.

Nun im Ruhestand freut sich der Niedersachse auf ausgiebige Motorradfahrten, „jetzt muss ich nicht mehr bei mäßigem Wetter am Wochenende los, sondern kann starten, wenn schönes Wetter ist“.

Roman Jähnel ist glücklich, nun am Standort Klietz seinen Dienst versehen zu können. „Ich gewinne ein großes Stück Lebensqualität, denn ich kann nun jeden Abend nach Hause zu meiner Familie in Havelberg fahren.“

In der Kaserne im Walde, über deren umfangreiche Sanierung er sich sehr freut, geht es derzeit sehr ruhig zu. Vorerst bis zum 19. April gibt es keine übende Truppe und auch nach dieser Zeit rechnet der Kommandeur nicht so schnell mit einer umfänglichen Nutzung seiner fünf Truppenübungsplätze. Lediglich die einsatzvorbereitende und laufbahnrelevante Ausbildung für Soldatinnen und Soldaten stellen der Klietzer beziehungsweise auch die anderen zum Bereich Ost gehörenden Truppenübungsplätze sicher.