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Honigernte Sachsen-Anhalts Bienen waren fleißig

400 Tonnen Honig - für die Imker war es ein gutes Jahr. Sorgen bereiten jedoch landwirtschaftliche Monokulturen und ein klitzekleines Tier.

04.10.2015, 16:51

Nebra (dpa) l Die Bienen in Sachsen-Anhalt haben den Imkern ein gutes Honigjahr beschert. Rund 400 Tonnen Honigernte nannte Falko Breuer, Vorsitzender des Landesimkerverbandes, als Bilanz. Jedes Volk habe im Durchschnitt 34 Kilogramm eingesammelt. Auch was die Honigvielfalt betrifft, sei 2015 ein gutes Jahr gewesen. "Wir haben Raps- und Obstblütenhonig, Robinien- und Lindenblütenhonig und in einigen Regionen, wo Bauern verstärkt Sonnenblumen anbauen, auch Sonnenblumenhonig", zählte Breuer auf. Insbesondere bei der sogenannten Frühtracht – dem Frühlingshonig – sei die Sortenvielfalt groß.

Die große Hitze im Sommer habe den Bienen nichts anhaben können. "Bienen gibt es seit 35 Millionen Jahren. Die Tiere haben gute Mechanismen entwickelt, um damit umgehen zu können", erläuterte Breuer. Beispielsweise hielten sich Bienen bei großer Hitze außerhalb des Stocks auf, um die Temperaturen im Inneren nicht durch ihre Körperwärme zusätzlich zu erhöhen.

Sorgen bereiten Breuer hingegen die abnehmende Vielfalt bei den Pflanzen und speziell die Monokulturen in der Landwirtschaft. Oft könnten die Bienen nicht mehr genug Nahrung sammeln. Im Frühjahr, wenn alles blühe, sei das kein Problem. "Schwierig wird es aber im August und September, wenn sich die Bienen auf den Winter vorbereiten müssen." Oft gingen die Bienen dann geschwächt in die kalte Jahreszeit und seien anfälliger für Krankheiten und für die gefährlichen Varroamilben.

Im vergangenen Jahr hätten die Imker etwa 19 Prozent ihrer Bienen wegen der Milbe verloren. Das sei deutlich mehr als im Durchschnitt. "Üblich sind fünf bis acht Prozent", betonte Breuer. Es habe aber auch schon Jahre gegeben, da seien 30 Prozent der Bienen gestorben.