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Flüchtlingskrise Land holt Rentner aus dem Ruhestand

Ruheständler sollen ab 2016 helfen, die Personalnot zu entspannen.

Von Michael Bock 20.11.2015, 17:48

Magdeburg l Angesichts der Flüchtlingskrise unterbreitet das Land Sachsen-Anhalt ein spezielles Angebot: Ehemalige Landesbedienstete sollen, so sie denn mögen, aus dem Ruhestand geholt werden. Geplant ist, sie ab 2016 für maximal zwei Jahre in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt und in weiteren zeitweiligen Landesaufnahme-Einrichtungen – etwa in Magdeburg, Klietz oder Halle – einzusetzen. Dort arbeiten zurzeit insgesamt 120 Landesbedienstete. „Wir können jede helfende Hand gebrauchen“, sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Freitag der Volksstimme.

In einem Schreiben des Innenministeriums vom 11. November heißt es, die Flüchtlingssituation stelle eine große Herausforderung dar. Die Erstaufnahme für Flüchtlinge und die Verteilung auf die Kommunen erfordere einen „erheblichen Personalbedarf“. Dieser werde insbesondere durch aktive Landesbedienstete (Abordnungen, Neueinstellungen) gedeckt. Laut Innenministerium sind derzeit mehr als 70 Landesbedienstete in die Flüchtlingseinrichtungen abgeordnet. Zudem sollen noch etwa 90 Posten neu besetzt werden. Gesucht werden jetzt Rentner mit langjähriger beruflicher Erfahrung und Kenntnissen der öffentlichen Verwaltung. Sie sollen „nach nur kurzer Einarbeitung das Stammpersonal der Aufnahmeeinrichtungen unterstützen können“.

Das Spektrum reicht von Aufgaben in der allgemeinen Verwaltung (Haushalt, Personal, IT) über die Bewirtschaftung von Gebäuden (etwa Unterbringungskonzepte) bis hin zur Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen. Die Ex-Landesbediensteten werden nach der jetzt ausgeübten Tätigkeit bezahlt. Das Einkommen wird auf Versorgungsbezüge angerechnet. Die Resonanz ist bislang dürftig: Es gibt sieben Interessensbekundungen.