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Landgericht „Code Red“ vor Angriff der Rocker

Hells Angels und Bandidos gingen im Sommer 2013 in einem Magdeburger Bistro aufeinander los. Derzeit läuft der Prozess am Landgericht.

Von Matthias Fricke 12.01.2016, 00:01

Magdeburg l Im Prozess am Magdeburger Landgericht um den Rockerkrieg zwischen Mitgliedern der Hells Angels und verfeindeter Bandidos in einem Tankstellen-Bistro sind am Montag Handynachrichten ausgewertet worden. Darin wurde drei Stunden vor dem Überfall am 11. Juni 2013 sowohl von der betroffenen Tankstelle und einem „Code Red“ gesprochen. Die Ermittler gehen davon aus, dass damit eine „Sanktion“ gegen das später verletzte Bandidos-Mitglied angekündigt wurde. Angeklagt sind der 33-jährige Schatzmeister des Magdeburger Hells-Angels-Charter (Ortsverein) und ein weiteres Mitglied.

Derjenige, der die Nachricht über den „Code Red“ auf seinem Handy erhielt, soll Road Captain bei den Magdeburger Hells Angels sein. Das ist eine Art „Sicherheitschef“. Da er an einem anderen Überfall einige Wochen später in der Magdeburger Schmidtstraße beteiligt gewesen sein sollte, wurde dabei auch sein Handy beschlagnahmt und ausgewertet. Die damals begangene gefährliche Körperverletzung, die eine Zeugin fotografierte, soll am 3. Februar vor dem Amtsgericht verhandelt werden.

Der Road Captain sitzt zurzeit gemeinsam mit seinem Präsidenten und dem angeklagten Schatzmeister aber wegen eines ganz anderen Falls in Untersuchungshaft. Den drei Hells Angels wird vorgeworfen am 3. Oktober dieses Jahres auf dem Messeplatz in Magdeburg ein Mitglied des Sicherheitsdienstes des Oktoberfestes mit einem Messer schwer verletzt zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll noch im Februar Anklage in diesem Fall erhoben werden.

Im aktuellen Prozess sind noch mindestens zwei weitere Verhandlungstage angesetzt.