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Magdeburg Attacke auf Journalisten bei AfD-Demo

Rund 600 Menschen haben am Mittwochabend in Magdeburg gegen „Asyl-Chaos“ demonstriert. Dabei wurde ein MDR-Team attackiert.

27.01.2016, 19:40

Magdeburg l Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte zu ihrer dritten Demonstration unter dem Motto „Demo gegen Politikversagen!“ aufgerufen. Im November waren etwa noch 1500 Menschen nach Magdeburg gekommen, im Oktober waren es 2000 gewesen.

AfD-Landeschef André Poggenburg schwor die Demonstranten auf die Landtagswahl am 13. März ein. „Die AfD in Sachsen-Anhalt wird mit erdbebengleichendem Erfolg in den Landtag einziehen“, sagte er. Poggenburg hält 20 Prozent bei der Wahl für realistisch und hofft darauf, als zweitstärkste Kraft in den Landtag einzuziehen. Der AfD-Landeschef wies Vorwürfe zurück, dass die Partei nationalistisch sei. „Wir stehen in der Mitte rechts und nirgendwo anders.“

Im Vorfeld der Demo hatte die AfD angekündigt, „dem starren Gewirr der einheitlichen links-grün blinkenden Altparteienlandschaft tatsächliche Lösungsstrategien in der schwersten Krise dieses Landes“ aufzeigen zu wollen. Im Aufruf hatte es geheißen: „Wenn auch Sie sich von der aktuellen Politik der Regierenden missachtet, verraten und betrogen fühlen, kommen Sie nach Magdeburg und setzen Sie ein Ausrufezeichen gegen eine Politik, welche die Deutschen zu Menschen zweiter Klasse im eigenen Land degradiert.“

Während des Demonstrationsumzuges wurde ein Kamerateam des MDR attackiert. Einem Sicherheitsmann, der die Journalisten schützen sollte, wurde Reizgass in die Augen gesprüht. Ein Fernsehtechniker bekam einen Sprühstoß in den Mund. Die Polizei, die mit 500 Einsatzkräften vor Ort war, stellte den Tatverdächtigen sofort. Rund 150 Gegendemonstranten versuchten die AfD-Kundgebung mit Trillerpfeifen und Tröten zu stören. Auch die Glocken des Magdeburger Doms läuteten zwischendurch.