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Wahl-O-Mat Ein Test für das politische Gewissen

Spitzenkandidaten probierten den Wahl-Automaten in Magdeburg aus. Im Internet kann nun jeder sein politisches Gewissen testen.

16.02.2016, 23:01

Magdeburg l Die Spitzenkandidaten Claudia Dalbert (Grüne), Katrin Budde (SPD) und Wulf Gallert (Linke) landeten beim Ausprobieren des Wahl-O-Mat am Donnerstag in der Landeszentrale für politische Bildung in Magdeburg treffsicher bei der eigenen Partei. Die Kandidaten gaben zu, die richtigen Antworten zu kennen. Die Landesverbände hätten ihre Antworten eingereicht, damit der Wahl-O-Mat sie mit den Wählermeinungen vergleichen kann. „Jede Frage war Gegenstand von vielen Parteitagen“, sagte Wulf Gallert.

Mit technischen Problemen kämpfte Reiner Haseloff (CDU). Weil das Internet ausfiel, schwenkte der Ministerpräsident auf den „Wahl-O-Mat zum Aufkleben“ um, wurde aber nicht fertig. Die Alternative zum digitalen Wahl-O-Mat lässt den Benutzer durch das Abziehen von Stickern antworten. Die nicht benutzen Aufkleber werden als Lochkarte ausgelesen. „Ich denke, ich liege bei 100 Prozent CDU“, sagte Haseloff. Die Spitzenkandidaten wunderten sich über durchschnittlich 30 Prozent Übereinstimmung mit der AfD. „Es kann durchaus passieren, dass Parteien, die ich niemals wählen würde, die gleichen Antworten gegeben haben wie wir“, sagte Katrin Budde.

Anders als die Politiker sind manche Wahl-O-Mat-Benutzer noch unentschieden. Die Antwort der Maschine ist aber nicht die letzte Wahrheit. „Viele wollen danach mehr über die Parteiprogramme erfahren“, sagte Pamela Brandt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Landes- und Bundeszentrale teilen sich die Kosten für die 80.000 Euro teure Kampagne.

Seit einer Klage in Jahr 2008 nehmen alle Parteien teil, auch NPD und Die Rechte. „Wir wollen einfach, dass die Leute demokratisch wählen“, sagte Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale. Passend dazu gingen gestern auch Werbespots mit Maskottchen Frau Wahl online. Darin sagt die Wahl-Werbefigur der Landeszentrale: „Ich will, dass du dein Kreuz machst. Aber bitte ohne Haken.“