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Polizei Dreckspatzen auf den Flüssen unterwegs

Sachsen-Anhalts Wasserschutzpolizei hat mehr Umweltdelikte festgestellt. Probleme gibts auch immer wieder an Schleusen.

29.03.2016, 23:01

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Wasserschutzpolizei stellt bei Booten und Schiffen kaum Probleme mit den Verkehrsregeln fest, dafür aber zahlreiche Umweltstraftaten. Im vergangenen Jahr ermittelten die Beamten 394 Verstöße gegen das Umweltrecht, statistisch mehr als einen an jedem Tag des Kalenders. Im Vorjahr waren es 380.

Es ging etwa um unerlaubtes Angeln, aber auch um Verstöße gegen das Wasser- und Abfallrecht. Immer wieder würfen oder kippten Leute Verbotenes ins Wasser, beklagte der Leiter der Wasserschutzpolizei, Frank Rim.

Verboten sei auch, mit dem Auto direkt an die Elbe zu fahren und dort zu campen. Zudem gab es 124 Diebstahlsdelikte rund um das Wasser – vom Bootsmotor bis zum kompletten Boot.

2015 registrierten die Beamten mehr Unfälle mit Binnenschiffen und Sportbooten. Freizeitskipper waren in 17 Unfälle involviert, im Vorjahr waren es noch 9 gewesen, sagte Rim. Die Zahl der Unfälle mit Binnenschiffen stieg von 20 auf 26.

Unfallschwerpunkte seien die Elbe und Schleusen. „Die Elbe bei Magdeburg mit ihrer starken Strömung wird oft unterschätzt“, sagte Rim. Auch handwerkliche Fehler spielten eine Rolle – etwa wenn Boote in Schleusen nicht richtig festgemacht würden.

Zudem trieben Hausboote bei starkem Wind schon mal an Land. „Insgesamt sind die Sport- und Freizeitfahrer vom Typ her bedachte Leute und sehr defensiv unterwegs“, sagte Rim. Alkohol und Drogen spielten – anders als im Straßenverkehr – keine große Rolle. „Das Verantwortungsbewusstsein ist größer“, schätzte Rim ein. Möglicherweise liege das auch daran, dass viele der Freizeitkapitäne älter seien. Viele hätten für das Hobby erst Zeit und Geld, wenn die Kinder aus dem Haus seien.Verkehrsdelikte stellten die rund 70 aktiven Wasserschutzpolizisten nur in elf Fällen fest.

Die Aufklärungsquote bei der Wasserschutzpolizei liegt mit 73,7 Prozent vergleichsweise hoch. Die Statistik für die gesamte Polizei im Land wies für 2015 eine Quote von 54,8 Prozent aus. Auf dem Wasser erwischen die Beamten recht viele Täter direkt beim Vergehen, während ihre Kollegen an Land oft erst nach der Tat gerufen werden.