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Bauernverband Untergrenze für Milchpreise gefordert

Einen Liter Milch gibt es zum Teil schon ab 50 Cent. Für viele Bauern ist das ein sittenwidriger Preis. Die Bauern fordern deshalb Grenzen.

25.05.2016, 11:24

Magdeburg (dpa) l Angesichts der Talfahrt der Milchpreise in Deutschland und Europa verlangt der Bauernverband Sachsen-Anhalt Preisuntergrenzen. "Wo die Politik helfen könnte, wäre zu definieren, ab wann ein Preis sittenwidrig ist", sagte Verbandspräsident Olaf Feuerborn wenige Tage vor dem "Milchgipfel", der am 30. Mai in Berlin stattfinden. Damit würde die kartellrechtliche Regelung zum Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis gerichtsfest und einklagbar. Bei dem Treffen mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll über Hilfen für die 75.000 Milchbauern in Deutschland beraten werden.

In einigen Regionen waren Mitte Mai die Milchpreise auf unter 20 Cent pro Kilogramm gerutscht. Um kostendeckend wirtschaften zu können, müsse der Erzeugerpreis bei 40 Cent pro Kilo liegen, erklärte Feuerborn.

Einen freiwilligen Lieferverzicht schätzt der Verband skeptisch ein. "Er müsste den Bauern einen Nutzen bringen – also Geld. Und wenn ein Teil der Bauern die Milchproduktion verringert, heißt das nicht, dass die Preise automatisch steigen", betonte Feuerborn. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hatte angesichts des Überangebots 30 Cent pro nicht produziertem Liter Milch gefordert.