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Zukunftsatlas Stendal auf dem letzten Platz

Bayern zieht wirtschaftlich davon. Sachsen-Anhalt hinkt hinterher. Das Bundesland sieht im Prognos-Ranking nicht gut aus.

27.05.2016, 12:16

Berlin (dpa) l Düstere Zukunftschancen für Kommunen und Landkreise in Sachsen-Anhalt: In dem am Freitag veröffentlichten "Zukunftsatlas 2016" des Prognos-Instituts landet der strukturschwache Landkreis Stendal im Ranking auf Position 402 und damit auf dem letzten Platz. Zu den Schlusslichtern gehört auch der vom Niedergang des Bergbaus gezeichnete Kreis Mansfeld-Südharz (400).

Am besten schneidet in der Studie für das "Handelsblatt" noch die Landeshauptstadt Magdeburg mit Platz 281 ab. Prognos untersucht alle drei Jahre die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit aller 402 kreisfreien Städte und Landkreise Deutschlands nach 29 Indikatoren.

Demnach gibt es tiefe Gräben in Deutschland. Der starke Süden hängt nicht nur Regionen im Osten, sondern auch im Norden und im Westen ab. "Die Schere schließt sich nicht. Tendenziell schwächere Regionen haben nicht aufgeholt", sagte Peter Kaiser, Projektleiter vom "Zukunftsatlas 2016". Zwar wachse der Wohlstand in Deutschland – doch nicht überall.

Die größten Zukunftschancen bescheinigt das Institut dem Landkreis München und der Stadt Ingolstadt. Im Osten haben sich Städte wie Leipzig, Jena, Dresden und Erfurt nach vorn gearbeitet. Leipzig etwa stieg im Vergleich zum Ranking von 2004 um 197 Plätze auf Rang 137.

Als Ursachen für die tiefen Gräben zwischen den Regionen nennt Projektleiter Kaiser einen "Teufelskreis" aus hoher Verschuldung und Arbeitslosigkeit sowie hohen Soziallasten. In den klammen Stadtsäckeln fehle Geld zur Finanzierung zum Beispiel von Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbädern oder Kultureinrichtungen – das mindere die Attraktivität des Standortes.

"Ein Patentrezept zur Lösung demografische Probleme abgelegener ländlicher Regionen und des Strukturwandels in Altindustrie-Gegenden gibt es nicht", sagte Kaiser. Bayern investiere allerdings relativ viel in die Strukturförderung.