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Verkehrsplanung Land pocht auf A-14-Zubringer

Bald entscheidet der Bund, welche Verkehswege er bis 2030 baut. Im ersten Entwurf fehlten wichtige Bundesstraßen wie die B 190n.

Von Jens Schmidt 31.05.2016, 01:01

Magdeburg l Die beiden geplanten Autobahnen A 14 und A 39 sollen mit einer dreispurigen Bundesstraße verbunden werden. Die 70 Kilometer lange Trasse mit der Nummer B 190 (neu) quert die Altmark und wäre Zugleich Umfahrung für etliche Orte wie Arendsee. So hatten es Bund und Länder vor fast 15 Jahren beschlossen. Wegen seiner Form bekam das Projekt den Namen „Hosenträgervariante“. Im März legte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Entwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan vor: Doch die versprochene Schnellstraße wurde in den „weiteren Bedarf“ und damit auf die lange Bank geschoben. Kein Baustart vor 2030. Grund: Hohe Kosten (244 Millionen Euro) und ein angeblich nur mickriger Nutzeffekt.

Wie die Volksstimme aus sachkundiger Quelle erfuhr, war Berlin eine dicke Planungspanne unterlaufen: Die Gutachter hatten bei der Kosten-Nutzen-Berechnung offenbar die beiden Autobahnen A 14 und A 39 ausgeblendet. Die B 190 war kein Zubringer mehr sondern eine ganz „normale“ regionale Bundesstraße - mit entsprechend niedrigem verkehrlichen Effekt.

Nun soll neu gerechnet werden. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium hat eine Stellungnahme anch Berlin geschickt: „Wir haben ganz klar gefordert, dass der Bau der B 190n in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird“, sagt Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) der Volksstimme. Er betont: Die Forderung wurde bereits im April noch vor Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung nach Berlin geschickt. Denn: Offiziell darf sich Webel jetzt gar nicht mehr für die Projekte stark machen. Um Streitereien zu vermeiden (die Grünen waren gegen den A-14-Weiterbau), haben sich die Koalitionäre darauf geeinigt, weder für noch gegen Projekte aktiv zu werden. Kreistage und Stadträte allerdings sind da frei. Auch sie haben ihre Vorschläge nach Berlin geschickt.

Auf der Liste des Salzlandkreises etwa stehen unter anderem die Umfahrung Plötzky/Gommern und Hoym ganz oben. Salzwedel will an der B 71 auch Kakerbeck, Letzlingen und weitere Orte entlastet sehen. Der Harz setzt auf die Umfahrung Blankenburg.

Manche wollen auch weniger. Der Stadtrat in Burg lehnt die Umfahrung ab: Der B-1-Verkehr soll weiter durch die Stadt rollen, da andernfalls der Handel leidet. Da kann der Bund gut 30 Millionen Euro einsparen.