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Verkehrswege 1,7 Millionen Euro für Ortsumgehungen

Lastwagenkolonnen durchs Dorf - Ortsumgehungen sollen das verhindern. Der Bund steckte 1,7 Milliarden in Projekte in Sachsen-Anhalt.

25.09.2016, 00:00

Magdeburg (dpa) l Der Bund hat bislang mehr als 1,7 Milliarden Euro investiert, um Bundesstraßen um Ortschaften herum zu führen. Dies geht aus einer Übersicht des Magdeburger Verkehrsministeriums mit fast 50 Projekten in Sachsen-Anhalt seit Anfang der 1990er Jahre hervor. Dabei kommen einige der Projekte – wie etwa die Bundesstraße 6n – auch gleich mehreren Ortschaften zugute.

Zu den größten Projekten zählten bislang etwa die Ortsumfahrung von Weißenfels, die in mehreren Abschnitten gebaute Ortsumfahrung von Schönebeck, die Südumfahrung von Zeitz oder auch die Umfahrung von Gardelegen. Auch Arendsee, Tangermünde, Wittenberg, Sangerhausen oder Zeitz proftierten von der Verlegung der Trassen.

Künftig dürfte die Neubautätigkeit allerdings nachlassen – statt Neubau steht der Erhalt immer stärker im Mittelpunkt. So hatte etwa auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kürzlich bei der Einbringung des Bundesverkehrswegeplans in den Bundestag erklärt, nach Jahren des Verschleißes werde nun "die Investitionswende geschafft".

Und auch das schwarz-rot-grüne Bündnis in Magdeburg hatte bereits in seinem Koalitionsvertrag festgelegt, dass man sich in der Wahlperiode zwar an die Planungen des Bundes halten wolle. Neue Initiativen sollen darüber hinaus aber nicht ergriffen werden – sprich, das Land wird beim Bund nicht auf zusätzliche Projekte pochen.

Der Städte- und Gemeindebund äußert sich skeptisch, grundsätzlich keine neuen Projekte mehr anzugehen. Zwar sei der Bau weiterer Ortsumgehungen derzeit in vielen Gemeinden kein heißes Thema, hieß es aus dem zuständigen Referat. Bund und Land müssten aber Wünsche aus den Kommunen auch weiterhin individuell prüfen und entscheiden.

Ein schnelles Auslaufen beim Bau von Ortsumgehungen ist auch noch nicht zu befürchten – denn eine Reihe von Projekten sind in dem Verkehrswegeplan des Bundes als vordringlicher Bedarf eingestuft. Dazu gehören unter anderem Ortsumgehungen für Naumburg, Bad Kösen, Wernigerode oder Jerichow.

Erst vergangene Woche hatte das Bundesverkehrsministerium für zwei Ortsumgehungen Geld freigegeben: 45,7 Millionen Euro für die Ortsumgehung Wedringen unweit von Haldensleben und 25,8 Millionen Euro für die Vollendung der Ortsumgehung Oebisfelde in der Börde.