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Milchkrise Aeikens will neue Regeln

Die Milchpreise steigen wieder an. Staatssekretär Hermann Onko Aeikens will, dass sich die Branche besser auf Niedrigpreise vorbereitet.

04.11.2016, 19:28

Berlin l Nachdem erste Supermarktketten in dieser Woche die Preise für Frischmilch erhöht haben, regt der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Hermann Onko Aeikens (CDU), eine Neuordnung der Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milchbauern an. Aeikens sagte der Volksstimme: "Wenn eine Molkerei nicht mehr in der Lage ist, einen adäquaten Preis für die gelieferte Milchmenge zu erzielen, muss mit den Lieferanten darüber geredet werden, wie die Milchproduktion reduziert werden kann." Etwaige Regulierungen sollten intern getroffen werden.

Die rechtliche Grundlage für gemeinsame Absprachen von Agrarorganisationen zur Planung der Produktion sei im Agrarmarktstrukturrecht geregelt, so der Staatssekretär. "Der Staat hat also Möglichkeiten geschaffen, die es der Wirtschaft erleichtern, flexibler auf niedrige Milchpreise zu reagieren", erklärte Aeikens, der seit September im Amt ist.

Gleichzeitig kündigte Aeikens neue Hilfsprogramme für Milchbauern an: Im Frühjahr werde sein Ministerium ein neues Bürgschaftsprogramm in Höhe von 150 Millionen Euro auflegen. Zudem werde es Steuererleichterungen geben, sodass Betriebe Gewinne mit Verlusten aus schlechten Jahren über drei Jahre verrechnen können. Außerdem sollen landwirtschaftliche Betriebe 2017 um zusätzlich 78 Millionen Euro bei der Unfallversicherung entlastet werden. "Wir lassen die Milchviehhalter in dieser schweren Phase nicht alleine", sagte Aeikens.

Seit Beginn der Krise vor zwei Jahren sind nach Angaben des Ministeriums fast 600 Millionen Euro Finanzhilfen für Landwirte zur Verfügung gestellt worden.