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Streit um Erklärung AfD greift Kinder- und Jugendring an

Weil der KJR Sachsen-Anhalt sich gegen Debatten mit der AfD ausspricht, nennt Landeschef Poggenburg den Verband "linksradikale Vereinigung".

Von Michael Bock 14.12.2016, 00:01

Magdeburg l Die AfD hat den Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt (KJR) ins Visier genommen. Landes- und Fraktionschef André Poggenburg sprach am Dienstag von einer „linksradikalen Vereinigung“, die mit Steuergeldern unterstützt werde. Hintergrund ist ein „Handlungsleitfaden“ des KJR zum Umgang mit rechtspopulistischen Organisationen und mit der AfD. In dem Papier wird die AfD als „jugendfeindlich und antieuropäisch“ bezeichnet. Sie vertrete ein völkisches und autoritäres Weltbild und untergrabe die demokratische Kultur.

Der KJR will der AfD „kein Podium zur Verbreitung von Aussagen, Schriften und Ähnlichem“ bieten. AfD-Abgeordnete sollen nicht zu Veranstaltungen des KJR eingeladen werden. Begründung: Das Menschen- und Gesellschaftsbild der AfD sei nicht mit den pädagogischen und politischen Grundüberzeugungen des KJR vereinbar. Poggenburg sagte, die Vorwürfe seien „völliger Quatsch“. Der KJR indoktriniere Kinder und Jugendliche mit linksradikalem Gedankengut. Er will das Thema in den Landtag bringen.

Im Kinder- und Jugendring haben sich 24 landesweit tätige Jugendverbände, drei Dachverbände sowie die Arbeitsgemeinschaft des Kreis- und Stadtjugendrings Sachsen-Anhalt zu einer Vereinigung auf Landesebene zusammengeschlossen. Nach Angaben des Sozialministeriums wurde der KJR im vorigen Jahr mit 305.000 Euro aus dem Landeshaushalt gefördert.