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Verkehr Im Sommer 2017 wird A 14 weitergebaut

Nach jahrelangen Verzögerungen gehen 2017 in Sachsen-Anhalt weitere 23 Kilometer der Autobahn Magdeburg-Schwerin in Bau.

Von Jens Schmidt 14.12.2016, 00:01

Magdeburg l Der seit Jahren gegen den Autobahnbau kämpfende Umweltverband BUND hat am Dienstag seine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zurückgenommen. Damit ist der Weg frei für den Weiterbau der Abschnitte von Colbitz über Tangerhütte bis Lüderitz. Im Gegenzug verpflichtet sich Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium, für die Gemeinde Schleuß eine 400 Meter lange Lärmschutzwand zu bauen und die Wälle in Lüderitz zu verlängern. Außerdem werden an der Trasse Bäume und Hecken gepflanzt sowie weitere Naturschutzareale eingerichtet.

Der Vorsitzende Richter Wolfgang Bier nannte den Vergleich „beispielgebend“. Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) sprach von einem „Sieg der Vernunft“. Sachsen-Anhalts BUND-Landeschef Ralf Meyer sagte, sein Verband halte die A 14 weiterhin für überdimensioniert, allerdings sei der alternative Ausbau der Bundesstraßen gerichtlich nicht durchsetzbar. „Mit dem Kompromiss haben wir für mehr Schutz von Mensch und Natur gesorgt.“ Dies sei die Messlatte für die anderen Abschnitte. Auch für die noch fertig zu planenden 69 Kilometer bis zur Landesgrenze stellt der BUND Klageverzicht in Aussicht, wenn das Land nachrüstet. Der Verband möchte 13 Lärmschutz- und 22 Begrünungsprojekte.

Diese Kompromissgespräche gibt es seit drei Jahren, sie waren aber ins Stocken geraten, da das Land beim Lärmschutz nicht redebereit war, sagte Meyer. Dies änderte sich mit Regierungseintritt der Grünen. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) selbst gab den Kampf gegen die A 14 verloren und holte die Parteien wieder an einen Tisch. „Der Autobahnbau ist vom Bundestag beschlossen, nun sollte er auch zügig umgesetzt werden.“

Die beiden Abschnitte von Colbitz bis Lüderitz (23 Kilometer) kosten 148 Millionen Euro. Offizieller Spatenstich ist im Sommer, die Bauzeit beträgt drei Jahre. Webel ist zuversichtlich, dass die Bundeskasse die zusätzlichen 3,5 Millionen Euro Umweltkosten trägt – andernfalls muss das Land zahlen. Die gesamte A 14 soll Anfang der 2020-er Jahre fertig sein.