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Silvester Alle Bereitschaftspolizisten im Dienst

800 Polizisten sichern in Sachsen-Anhalt die Silvesterfeiern. Das Fest steht unter dem Eindruck der Vorfälle in Köln und Berlin.

Von Jörn Wegner 30.12.2016, 00:01

Magdeburg l Das diesjährige Silvester ist anders als in den vorherigen Jahren, zumindest aus polizeilicher Sicht. Mit landesweit 800 Polizisten sind „definitiv mehr Beamte als im vergangenen Jahr“ im Einsatz, sagt Innenministeriumssprecher Stefan Brodtrück der Volksstimme. Unter anderem wird die gesamte Bereitschaftspolizei eingesetzt sein. Verstärkt werde die Polizei in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau präsent sein, explizite Schwerpunkte gebe es nicht.

„Dieses Silvester wird durch die Ereignisse des vergangenen geprägt sein“, sagt Marc Becher, Sprecher der Magdeburger Polizei. Gemeint sind die Vorfälle in Köln vor einem Jahr. „Typische Straftaten, wie Antanzen, und der ganz normale Alltagswahnsinn“, kommen auf die Beamten zu.

Für den Silvesterabend kündigt zudem das linke „ArbeiterInnen- und Jugendzentrum Alex“ (AJZ) in Magdeburg eine Demonstration gegen Gentrifizierung und Neonazis an. Dem AJZ ist kürzlich der Mietvertrag für dessen Räumlichkeiten gekündigt worden. Mobilisiert wird über soziale Netzwerke, mit 50 Teilnehmern wird gerechnet. „Gut aufgestellt“ sei die Polizei, sagt Polizeisprecher Becher.

Örtliche Schwerpunkte in Magdeburg seien zudem die Sternbrücke und der Hasselbachplatz. Maschinenpistolen, die seit dem Anschlag von Berlin zur Ausrüstung der Polizisten gehören, werden auch zu Silvester sichtbar sein.

„Keinen Anlass zur Sorge“ gibt es im Raum Stendal, sagt Marco Neiß von der dortigen Polizei. Es seien keine besonderen Veranstaltungen geplant. Auch Wintermärkte gibt es in der Region nicht. „Die Polizei bereitet sich im gesamten Bereich vor.“ Es wird mehr Personal als an normalen Tagen eingesetzt, auch die Maschinenpistolen bleiben.

Überwachen muss die Polizei ein Feuerwerksverbot. Laut Bundesgesetz sind Knaller und Raketen in der Nähe von Fachwerkhäusern tabu. Betroffen ist die Altstadt von Tangermünde, Feuerwerk ist nur im Hafengebiet erlaubt.

Das Abbrennverbot steht für die Polizei im Harz im Vordergrund. Insbesondere in den Fachwerkstädten Wernigerode und Quedlinburg werden die Beamten die Einhaltung überwachen. „Es gibt immer einige Unvernünftige, die sich der Folgen nicht bewusst sind“, erklärt Polizeisprecher Uwe Becker. Bei Verstoß drohen Strafen bis zu 50 000 Euro. Wie auch anderswo im Land wird die Polizei mit deutlich mehr Personal als in den Vorjahren im Einsatz sein. Konkrete Zahlen dürfen aber auch im Harz aus einsatztaktischen Gründen nicht genannt werden.