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Wohnungsbau Bauboom in Sachsen-Anhalt

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Sachsen-Anhalt ist so hoch wie seit dem Jahr 2004 nicht mehr.

31.01.2017, 23:01

Magdeburg l Der Bauboom in Sachsen-Anhalt dauert an: In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres wurden 4319 Baugenehmigungen erteilt; 15,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor, die der Volksstimme vorliegen. Eine höhere Zahl an Genehmigungen hatte es in den ersten elf Monaten eines Jahres zuletzt 2004 gegeben (4774).

Der Großteil der Baugenehmigungen für den Bau oder Umbau von Wohnungen in Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäusern entfiel mit knapp 2900 Wohnungen auf die Landkreise. „Vor allem junge Familien bauen auf dem Land rund um die großen Zentren Magdeburg und Halle ein Eigenheim“, erklärt Wohnungsmarkt-Experte Jost Riecke vom Verband der Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt. In der Tat: Bis November 2016 ist in den Landkreisen der Neubau von 1703 Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern genehmigt worden. Besonders gefragte Bauplätze lagen im Landkreis Börde (300 Genehmigungen), dem Saalekreis (250) und dem Landkreis Harz (217).

Der private Wohnungsbau wird vor allem durch niedrige Zinsen befeuert. Da viele Sparer kaum noch Zinsen für ihr Erspartes erhalten, wird das Geld in Immobilien investiert. Von der Flucht in das sogenannte „Betongold“ profitiert die Bauindustrie im Bundesland: Bis November 2016 haben die 316 Bauunternehmen in Sachsen-Anhalt im Wohnungsbau 917 Millionen Euro umgesetzt. Das ist rund ein Drittel mehr als im Vorjahr, wie der Bauindustrieverband mitteilte. Der Gesamtumsatz der Baubranche in Sachsen-Anhalt stieg im gleichen Zeitraum um fünf Prozent auf drei Milliarden Euro.

Doch wie lange hält der Bauboom noch an? Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes: „Zwei von drei Firmen gehen laut unserer Konjunkturumfrage in diesem Jahr von einer Umsatzsteigerung aus.“ Fast 29.000 Menschen sind in Sachsen-Anhalts Bauindustrie beschäftigt. Die Unternehmen rechnen, so Momberg, vor allem im Wohnungsbau mit noch mehr Arbeit. „So lange die Zinsen niedrig sind und es attraktive Bauplätze gibt, wird die Bautätigkeit so weitergehen“, glaubt auch Jost Riecke.