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BrandanschlagLKA sucht diese Zeugen

Nach dem Anschlag in Magdeburg auf 18 Fahrzeuge, darunter sieben Wagen der Bundespolizei, werden Zeugen mit Überwachungsbildern gesucht.

Von Matthias Fricke 09.03.2017, 10:31

Magdeburg l Der Brandanschlage auf 18 Fahrzeuge, darunter sieben Wagen der Bundespolizei, am 8. September vergangenen Jahres ist bisher noch nicht aufgeklärt. Bei dem Feuer entstand damals ein Schaden von einer dreiviertel Million Euro.

Die Ermittlungsgruppe „Spektrum“ im Landeskriminalamt hat nun die Hoffnung mit den Bildern der Überwachungskamera aus dem Bahnhofstunnel doch noch Zeugen und damit einen neuen Ermittlungsansatz zu finden.

Für die Veröffentlichung der Bilder liegt ein richtlicher Beschluss vor, sagt LKA-Sprecher Andreas von Koß. Er bittet nun darum: „Möglicherweise haben die abgebildeten Personen Beobachtungen gemacht, die für die Ermittlungen von großer Bedeutung sein könnten. Auch diejenigen, die diese Personen erkennen, sollten sich bei uns melden.“

In der Nacht zum 8. September hatten Unbekannte gegen 2.30 Uhr die an der Hinterfront des Hauptbahnhofes zur Bahnhofstraße abgestellten Fahrzeuge mit einem bisher nicht identifizierten Brandbeschleuniger angezündet. Die an den Radkästen beginnenden Brände konnten sich in wenigen Minuten auf die jeweiligen Fahrzeuge ausbreiten. Die Täter entkamen offensichtlich in der Dunkelheit unerkannt. Inzwischen konnten laut Andreas von Koß alle Spuren ausgewertet und diverse Zeugen aus der Tatnacht vernommen werden.

Ein am 9. September auf einer linksextremistischen Internetplattform aufgetauchtes Bekennerschreiben sei ebenfalls überprüft worden. Es war mit „Autonome Gruppen“ unterzeichnet und bezog sich auf eine am Tag später geplante Polizei-Party zur Nachwuchsförderung. Doch weder der Verfasser des Bekennerschreibens noch ein tatsächlicher Zusammenhang mit der Veranstaltung konnten die Ermittler finden. Auch zu einer am Polizeirevier nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt angezündeten Matratze mit dem Spruch „Oury Jalloh, das war Mord“ gab es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang. Dafür hatten die Ermittler zwischenzeitlich scheinbar einen Erfolg: Ein Zeugenhinweis brachte die Polizei auf zwei junge Männer, die für die Tat in Frage kommen sollten. Doch dies erwies sich nach weiteren Ermittlungen als haltlos.

Ein politisches Motiv wird weiter vermutet. Schließlich ist es nicht der erste Brandanschlag auf Polizei- und Bundeswehrfahrzeuge in Sachsen-Anhalt. Am 27. Juli 2013 brannten 16 Bundeswhrfahrzeuge in einer Kaserne in Havelberg (fünf Millionen Euro Schaden) und am 23. Januar 2012 zwölf Neuwagen der Polizei in Magdeburg (500 000 Euro Schaden)

Hinweise erbittet das LKA unter (03 91)2 50 11 22