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Steuererklärung Dicke Luft bei den Linken

Swen Knöchel, Fraktionschef der Linken, gerät in Erklärungsnot. Wann wusste er von einer Anzeige gegen ihn?

Von Michael Bock 23.03.2017, 00:01

Magdeburg l Im Zusammenhang mit finanziellen Unregelmäßigkeiten in einem Kita-Trägerverein in Bitterfeld-Wolfen ist Linken-Fraktionschef Swen Knöchel in Erklärungsnot geraten. Dem Ex-Steuerprüfer Knöchel wird vorgeworfen, als Schatzmeister des Vereins über Jahre keine Steuererklärung abgegeben zu haben, wodurch der Verein seine Gemeinnützigkeit verloren hat.

Nun geht es auch darum, wann er von einer Untreue-Anzeige des neuen Trägerverein-Vorstands gegen ihn wusste. Noch am Dienstag hatte Knöchel betont, er habe „von der Anzeige erst durch Nachfragen der Mitteldeutsche Zeitung Kenntnis erlangt“. Doch seine Stellvertreterin, Eva von Angern, sagte, sie habe Knöchel bereits zwei Wochen zuvor über die Anzeige informiert. Die Linke sah am Mittwoch „Klärungsbedarf“. Ergebnis: Knöchel räumte ein, von Angern habe ihn informiert, „dass es Überlegungen im Vorstand gibt, eine Anzeige gegen mich vorzubereiten“. Aber, so Knöchel: „Undenkbar war für mich, dass ohne jede Kontaktaufnahme mit mir sogar eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen mich eingereicht wird.“ Er beharrte darauf, von der Anzeige erst von einem Journalisten erfahren zu haben.

AfD-Fraktionschef André Poggenburg sagte: „Politische Glaubwürdigkeit erreicht man nicht durch Wortklaubereien und das Wegschieben von Verantwortung.“